Corona-Zusatzimpfungen für bereits Geimpfte?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will ab September Zusatzimpfungen gegen COVID-19 anbieten, das berichtet die Süddeutsche Zeitung am heutigen Montag. Sie bezieht sich dabei auf einen Beschlussentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für die Konferenz mit den Gesundheitsministern der Länder, die heute stattfindet. Wird damit erneut politischer Druck auf die STIKO ausgeübt?

Anlässlich von Berichten über eine verminderte Wirksamkeit der Vektor-Impfstoffe gegen COVID-19-Varianten, und gleichzeitig Berichten über „zu viel“ Impfstoff in Deutschland, liegt die Frage nicht fern, ob in Deutschland vielleicht bald eine Empfehlung zu erwarten ist, einmal mit Janssen (Johnson & Johnson) Geimpfte mit einem mRNA-Impfstoff zweitzuimpfen? Mit dieser Frage hatte sich die DAZ bereits vergangenen Dienstag an die Pressestelle des RKI (Robert Koch-Institut) gewandt. Dort wurde lediglich für eine weitere Nachfrage an einzelne Mitglieder der STIKO verwiesen, ein gemeinsames Statement der STIKO sei (noch) nicht zu erwarten.

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Nun meldet die Süddeutsche Zeitung am heutigen Montag, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Zusatzimpfungen anbieten möchte. Und zwar von September an „für vom Coronavirus besonders gefährdete Gruppen“, aber auch für vollständig Geimpfte, „die in den vergangenen Monaten Vakzine von Astra Zeneca oder Johnson & Johnson erhalten haben“. Aufgefrischt werden soll dann mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna. All das geht aus einem Beschlussentwurf des Bundesgesundheitsministeriums für die heute angesetzte Konferenz der Gesundheitsminister hervor. 

Wie es heißt, wollen die Gesundheitsminister auch einen Beschluss zur Impfung von Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren fassen.

Impfkommission: Noch ungenügend Daten zu dritter Dosis gegen Corona

Doch bereits am Freitag hatte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) noch darüber berichtet, dass man bei der STIKO (Ständige Impfkommission) – nach der Entscheidung Israels zu Auffrischimpfungen gegen Corona für ältere Menschen – für Deutschland noch nicht die nötigen Daten für eine solche Empfehlung sehe. STIKO-Chef Thomas Mertens sagte der dpa am Freitag, dass es eines der Themen sei, mit denen sich das Gremium weiter intensiv beschäftige. Zur Erklärung hieß es, dass es den STIKO-Expert:innen um zwei Aspekte gehe: 

  • ob die messbare Immunantwort im Labor nachlasse und 
  • ob trotz Impfung vermehrt Infektionen mit Erkrankung aufträten. 

Laboruntersuchungen zu Antikörperspiegeln gebe es zwar bereits. Diese erlaubten aber nicht die direkte Schlussfolgerung, dass auch die Schutzwirkung beim Menschen nachlässt. Es gehe auch noch um die Frage, welche Gruppen eine Auffrischung bekommen könnten: ob zum Beispiel Immunsupprimierte, Alte oder alle.

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