COVID-19-Impfungen nur für Kinder mit Vorerkrankungen

Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren sollen sich nach Empfehlung der STIKO nur dann gegen COVID-19 impfen lassen, wenn sie vorerkrankt sind. Diese Position hatte die Ständige Impfkommission bereits angedeutet, nun wurde sie mit dem Epidemiologischen Bulletin 23|2021 veröffentlicht. Welche Kinder mit welchen Vorerkrankungen fallen unter die STIKO-Empfehlung?

Sie wurde seit einigen Tagen erwartet, viel darüber spekuliert und eigentlich war die Position der STIKO (Ständigen Impfkommission) hinsichtlich der COVID-19-Impfungen bei Kindern auch bereits bekannt – nun veröffentlichte die STIKO ihre Empfehlung jedoch offiziell im Epidemiologischen Bulletin 23|2021. Sie gilt für die Altersgruppe der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen.

Nur Kinder mit Vorerkrankungen

„Aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19- Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO dieser Gruppe eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (Biontech/Pfizer)“, schreibt die STIKO. Wie bei Erwachsenen umfasst eine komplette Impfserie zwei Impfdosen, die im Abstand von drei bis sechs Wochen geimpft werden sollen. Erst vor kurzem hatten Biontech/Pfizer als erste COVID-19-Impfstoffhersteller die Zulassung von Comirnaty für 12- bis 15-Jährige genehmigt bekommen, zuvor war Comirnaty bereits für Ab-16-Jährige zugelassen. Auch Moderna, Hersteller der zweiten mRNA-Vakzine, plant einen Einsatz bei Jugendlichen – die EMA prüft den Zulassungsantrag bereits. Sollten 16- und 17-Jährige bereits vor der STIKO-Empfehlung einmal geimpft worden sein, sollen die Impfserien abgeschlossen werden.
Doch: An welche Vorerkrankungen denkt die STIKO bei ihrer Empfehlung?

Kinder mit diesen Vorerkrankungen sollen sich impfen lassen

  • Adipositas (> 97. Perzentile des Body Mass Index)
  • angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immunsuppression
  • angeborene zyanotische Herzfehler (O2-Ruhesättigung <80 Prozent)
  • schwere Herzinsuffizienz
  • schwere pulmonale Hypertonie
  • chronische Lungenerkrankungen mit einer anhaltenden Einschränkung der Lungenfunktion
  • chronische Niereninsuffizienz
  • chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen
  • maligne Tumorerkrankungen
  • Trisomie 21
  • syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung
  • Diabetes mellitus, ein erhöhtes Risiko besteht bei einem nicht gut eingestellten Diabetes mellitus mit HbA1c-Werten >9,0 Prozent.

Die STIKO betont, dass die Vorerkrankungen nicht nach Relevanz geordnet sind.

Impfung auch bei gefährdetem Umfeld

Zusätzlich rät die STIKO Kinder dann zu impfen, wenn Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für schwere COVID-19-Verläufe sich im kindlichen Umfeld befinden, die jedoch selbst nicht geimpft werden können oder der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht – z. B. Menschen unter relevanter immunsuppressiver Therapie.

Nun gibt es auch Jugendliche, die bereits beruflich tätig sind und aufgrund dessen ein erhöhtes Expositionsrisiko besteht. Diese Jugendlichen-Subgruppe – mit beruflicher Indikation – decke der Stufenplan bereits ab.

Keine generelle Impfung für alle Kinder

Wie bereits von verschiedenen STIKO-Mitgliedern, unter anderem STIKO-Chef Professor Thomas Mertens, angedeutet, rät die STIKO derzeit nicht zum Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ohne Vorerkrankungen. Dies sei aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen