Die acht größten Grippe-Mythen im Check

In der kalten Jahreszeit schwappt häufig eine Grippewelle durch das Land. Sie bringt nicht nur Viren, sondern auch allerlei Mythen mit sich. Zeit, mit ein paar gängigen Missverständnissen aufzuräumen.

Vor fast genau einem Jahr begann hierzulande die größte Grippewelle seit 2017. Fast 300.000 Menschen infizierten sich laut der „ Nationalen Lenkungsgruppe Impfen (NaLi) “ mit Influenza-Viren – rund 40.000 mehr als vor sechs Jahren.

Auch in diesem Jahr wütet das Virus wieder – wenn auch auf einem wesentlich niedrigen Niveau. Insgesamt 4068 Grippe-Erkrankungen wurden in der laufenden Influenza-Saison registriert, knapp 1000 waren es in der vergangenen Woche. Im Unterschied zum bislang niedrigen Infektionsgeschehen kursieren jedoch nach wie vor verschiedene Mythen über die Influenza. Doch was ist da wirklich dran?

Mythos 1: Die Grippe ist nur eine harmlose erweiterte Erkältung

Falsch. Wer sich unsicher ist, ob Grippe oder Erkältung: Bei einer Grippe oder auch „Influenza“ fühlt man sich sprichwörtlich wie „von einem Zug überfahren“. Die Beschwerden, meist Fieber, Husten, Halsschmerzen sowie Kopfweh und Muskelschmerzen, setzen plötzlich und sehr heftig ein. Und die Grippe ist auch nicht das nächste Level einer Erkältung.

Eine Erkältung verläuft eher schleppend, man fühlt sich nicht so ganz wohl, der Hals kratzt, die Nase läuft, man hat von allem so ein bisschen was.

Mythos 2: Gemeinsam ist man länger krank

Jein. Hat es einen erwischt, kann die Genesung länger als eine Woche dauern. Im Familienhaushalt kursiert die Angst, man könne sich gegenseitig immer wieder anstecken. Und die ist nicht ganz unbegründet. Denn schnieft die ganze Familie, müssen nicht alle vom selben Erreger infiziert sein. Wenn unterschiedliche Viren kursieren, ist es durchaus wahrscheinlich, sich untereinander erneut anzustecken.
Haben sich alle denselben Erreger eingefangen, kommt es auf die individuelle Immunstärke an. Normalerweise stärkt ein Infekt das Immunsystem gegen den bekannten Virus. Allerdings kann es passieren, dass trotz Infektion nicht genug Antikörper entstehen – und man sich ein zweites Mal anstecken kann.

Mythos 3: Die Grippeimpfung löst Grippe aus

Falsch! Die übliche Grippeimpfung ist ein Totimpfstoff: Sie enthält inaktive Viren oder Teile des Virus, die das Immunsystem zum Aufbau von Antikörpern anregen sollen, ohne die Krankheit auszulösen. Grippeimpfungen können Nebenwirkungen wie leichte Schmerzen an der Injektionsstelle oder grippeähnliche Symptome hervorrufen, aber nicht die Ursache für eine Grippe sein.

Vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke sowie Schwangere sollten sich regelmäßig impfen lassen. Bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko für schwere oder sogar tödliche Verläufe. Für medizinisches Personal ist aufgrund des vermehrten Kontakts zu Erkrankten eine Impfung ratsam – um nicht nur sich selbst zu schützen, sondern auch die Patienten. Die Grippeimpfung sollte jährlich ab Oktober bis Mitte Dezember durchgeführt werden.

Mythos 4: Nur wer niest und hustet, steckt andere mit Grippe an

Stimmt nicht. Denn Grippekranke sind nicht erst dann ansteckend, wenn sie bereits unter Beschwerden leiden. Schon 48 Stunden vor den ersten Symptomen können sie Krankheitskeime weitergeben. Auch wenn die Beschwerden abgeklungen sind, können die Genesenden noch circa fünf Tage ansteckend sein.

Mythos 5: Antibiotika können die Grippe heilen

Falsch! Die Grippe wird durch Viren verursacht und nicht durch Bakterien. Antibiotika sind wirkungslos gegen Viren und werden nicht zur Behandlung der Grippe eingesetzt. Antibiotika helfen bei bakteriellen Infektionen oder bei bakteriellen Komplikationen der Grippe. Treten also zu der Grippe beispielsweise eine Lungenentzündung oder Bronchitis auf, eine Mandelentzündung oder Sinusitis, werden zusätzlich Antibiotika verabreicht. Das erfolgt aber immer unter ärztlicher Anleitung.

Mythos 6: Winterzeit ist Grippezeit

Stimmt. Grippe kann man natürlich das ganze Jahr über bekommen. Dennoch tritt sie in den Wintermonaten häufiger auf. Das hat verschiedene Gründe: Das Grippevirus ist bei kühleren Temperaturen stabiler und kann länger in der Luft und auf Oberflächen überleben.

Außerdem wird vermutet, dass die Schleimhaut der oberen Atemwege bei trockener Luft anfälliger für eine Infektion ist. Zudem ist das Immunsystem im Winter weniger schlagkräftig ist als im Sommer. Hinzu kommt, dass wir wieder mehr Zeit in wenig belüfteten Innenräumen verbringen und in engerem Kontakt zueinander sind.

Mythos 7: Viel trinken hilft der Gesundung

Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass man bei einer Erkrankung mehr trinken sollte, als dem eigenen Durstempfinden entspricht. Allerdings gibt es auch keine Belege dagegen. Warme Getränke tun auf jeden Fall gut: zum Beispiel Kräutertee aus Thymian bei Husten, Holundertee oder Lindenblütentee bei Fieber. Gegen Schnupfen und Übelkeit hilft Ingwerwasser: pro Tasse circa 1 Zentimeter Ingwer reiben, mit kochendem Wasser übergießen, kurz ziehen lassen, nach Bedarf mit Zitrone und/oder Honig abschmecken.

Mythos 8: Gesunde Menschen können eine Grippe viel leichter überstehen

Nein. Völlig unbesiegbar sind wir leider nicht. Selbst gesunde Menschen können schwerwiegende Folgen durch eine Grippe haben. Wer zu früh wieder in anstrengende sportliche Aktivitäten einsteigt oder Alltagsstress ausgesetzt ist, riskiert, die Grippe zu „verschleppen“. Das kann zu Komplikationen, wie beispielsweise Lungenentzündung oder Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems führen. Es ist wichtig, dass man sich schont und auskuriert.

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