„Ein Mausklick wird niemals den persönlichen Händedruck ersetzen“

Ziemlich genau vor einem Jahr ist mit „Apotheke 2.0“ in Westfalen-Lippe eine Ideegeboren worden, die die Lotsenfunktion von Apotheken stärken sollte, um dieArzneimittelversorgung von älteren Patienten zu optimieren: Bewährtes erhaltenund mit neuen Technologien unterstützen. Jetzt geht’s mit Apotheke 2.0tatsächlich los – unter prominenter Schirmherrschaft von GesundheitsministerKarl-Josef Laumann (CDU).

Bereits im Februar 2018 berichtete DAZ.online über ein neuesProjekt mit dem zukunftsweisenden Namen „Apotheke 2.0“. Der ApothekerverbandWestfalen-Lippe (AVWL), die Uni Osnabrück und das Netzwerk Gesundheit Euregio wolltendamit gemeinsam die Gesundheitsversorgung der Menschen auf dem Land nicht nurerhalten, sondern sogar verbessern. Jetzt, ein Jahr später, geht die Idee tatsächlichlive, und zwar im Kreis Steinfurt: „Ziel des Projektes ist,die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, um den Menschen instrukturschwachen Regionen den persönlichen Kontakt zu seinem Apotheker zuerhalten und damit einen Umzug ins Pflegeheim oder stationäreKrankenhausaufenthalte so lange wie möglich zu vermeiden“, erklärt derAVWL-Vorsitzende Dr. Klaus Michels am Dienstag in Münster. Man wolle mit „Apotheke2.0“ Strukturen schaffen, die Bewährtes erhalten und gleichzeitig mit neuenTechnologien ergänzen.

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Bewährtes und Neues schließen sich nicht aus. „UnserAnspruch ist es, analoge und digitale Angebote sinnvoll und intelligent zuverknüpfen, so dass eine Entmenschlichung der Versorgung auf dem Landeverhindert wird“, sagt Hans-Jürgen Simacher, Geschäftsführer des AVWL. Und hier sieht der Apothekerverband wohl gerade in ländlicheren Regionen Gefahr im Verzug. Schlössen dort Arztpraxen, seien Apotheker hier die letzten Ansprechpartner, zumindest bei gesundheitlichen Anliegen.

Laumann übernimmt Schirmherrschaft von „Apotheke 2.0″

Dass Digitales lediglich als Unterstützung zu dem persönlichen Kontakt zu sehen ist, betont Dr. Olaf Elsner. Er ist Projektverantwortlicher bei „Apotheke 2.0“ für den Apothekerverband Westfalen-Lippe. Denn: „Dabei wird ein Mausklick niemals den persönlichen Händedruck ersetzen können.“

Auch eine gesundheitspolitische Prominenz konnten die Akteure hinter „Apotheke 2.0“ gewinnen: Der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, übernimmt die Schirmherrschaft für das dreijährige Projekt. Allerdings – so der Plan – sollen auch nach Projektabschluss in drei Jahren die erarbeiteten Ergebnisse nicht in den Untiefen von Steinfurts Kellern archiviert werden. Die Ergebnisse sollen eher Leuchtturmfunktion haben und nach Ende der aktiven Projektphase in Steinfurt „in allen Regionen des Landes genutzt werden“, so der Geschäftsführer des westfälisch-lippischen Apothekerverbandes Hans-Jürgen Simacher.

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