Fitness-Trainerin zieht vor Gericht, weil ihre Chefs ihre Angst vor Schweiß nicht ernst nehmen

Im Fitnessstudio riecht es nach Schweiß. Es ist stickig und heiß. Die Sportler schwitzen. Schweißperlen landen in Handtüchern, mit denen die hochroten Köpfe abgewischt werden. Mittendrin ist Ali Burton. Sie arbeitet hier als Personal Trainerin. Die vollgeschwitzten Handtücher aufzuheben, ist ihr Albtraum.

Die 27-Jährige hat eine Angststörung, die vom Anfassen unhygienischer, mit Körperflüssigkeiten verunreinigter Gegenstände getriggert wird. Man sollte meinen, ein Fitnessstudio sei dann der verkehrte Ort für sie, doch für die Chefs eines Nuffield Health Clubs in West Sussex in England schien das zu Beginn kein Problem zu sein. 

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Nicht ernst genommen

Wie die britische "The Sun" berichtet, stellte die junge Frau im Bewerbungsgespräch im Mai 2019 klar, dass sie unter dieser Angststörung leide. Statt das Ausmaß der Störung ernst zu nehmen, ignorierten die Leiter des Studios Burtons psychisches Problem. Sie kamen zu dem Schluss, sie sei feindselig und eine schwierige Kollegin.

Immer wieder forderten sie Burton dazu auf, nassgeschwitzte Handtücher aufzuheben. Jedes Mal versuchte die junge Frau ihnen zu erklären, dass sie nicht dazu in der Lage sei, die Frotteetücher anzufassen. Ihre Angststörung könne zu Panikattacken und emotionalem Stress führen. 

Dem Arbeitsgericht sei Dank

Nachdem der Dienstplan angepasst wurde, sodass Burtons Zustand berücksichtigt werden konnte, trat jedoch keine Besserung ein. Die Chefs fragten die Personal Trainerin weiterhin aus und brachten sie wiederholt in unangenehme Situationen, in denen sie ihre Angststörung erklären musste. Schlussendlich reichte sie eine Beschwerde beim Arbeitsgericht ein.

Ihre Chefs verglichen Berichten von "The Sun" zufolge Burtons Entscheidung, im Fitnessstudio zu arbeiten, damit, mit einer Laktoseintoleranz in einem Café zu arbeiten. Sie hielten sie für fehl am Platz. Ein Richter des Arbeitsgerichts entschied, dass sie das Opfer von Belästigung geworden war, die gegen das Arbeitsgesetz verstoße. Ali Burton soll eine Entschädigung gezahlt werden, deren Höhe noch festgelegt werde.

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