Frauenpower im Gesundheitswesen: Wie ist der Status quo?

Immerhin jedes dritte Mitgliedsunternehmen des Verbandesder forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) wird von einer Frau geführt. Von denDAX-Unternehmen ist es übrigens kein einziges – nicht nur auf den BereichPharma bezogen, sondern überhaupt. Und wie sieht es sonst so mit den Frauenquotenim Pharma- und Apothekenbereich sowie bei den Kassen aus? Anlässlich desheutigen Weltfrauentages haben wir sie uns einmal angesehen.

„Die Pharma-Industrie ist für Frauen eine vielversprechendeKarriereoption“, das teilte der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)vor wenigen Tagen mit. So liege in der Belegschaft der Frauenanteil bei 42Prozent – bezogen auf die Vollzeitbeschäftigten. Demgegenüber seien in derChemieindustrie (ohne Pharma) nur 22 Prozent der Belegschaft weiblich, imverarbeitenden Gewerbe, in Fahrzeug- und Maschinenbau sogar nur Anteilezwischen 12 und 19 Prozent. Und auch in den Geschäftsführungen der Mitgliedsunternehmensieht es laut vfa gar nicht so schlechtaus: So werde inzwischen schon jedes dritte Mitgliedsunternehmen in Deutschlandvon einer Frau geführt, erklärt der Verband, der mit Birgit Fischer übrigensauch eine Hauptgeschäftsführerin hat. Der Anteil der Frauen in Führung sei inden letzten Jahren gewachsen, heißt es. Jedoch trifft dies auf keines derDAX-Unternehmen zu. Von denen wird nämlich keines, weder aus dem Pharma- nochaus einem anderen Bereich von einer Frau geleitet. In den DAX-Vorständen betrugder Frauenanteil 2018 13,8 Prozent, wobei die Pharmaunternehmen hier zum Teilnicht gut aussehen: Bayer 0 Prozent, Fresenius Medical Care 0 Prozent; besserstehen Fresenius mit 14,3 Prozent und Merck mit 16,7 Prozent da.

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BAH, BPI und GKV-Spitzenverband

Wie sieht es bei den anderen Pharma-Verbänden aus? Die dreiköpfigeGeschäftsführung des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller ist reinmännlich, bei den Vorständen sind immerhin zwei von 14 weiblich, nämlich PatriciaAlison Hartley und Henriette Starke, das entspricht 14,2 Prozent. Bei Pro Generikaist Ingrid Blumenthal die einzige Frau im siebenköpfigen Vorstand. Die Geschäfteführt ein Mann. Beim BPI, dem Bundesverband der pharmazeutischen Industrie istder Vorstand ein reiner Männerclub, die Geschäftsführung hat zwar weibliche Mitglieder,Hauptgeschäftsführerin gibt es aber keine. BeimBundesverband despharmazeutischen Großhandels (Phagro) sieht es nach dem Ausscheiden von BernadetteSickendieck, der langjährigen Geschäftsführerin, im vergangenen Jahr auch schlecht aus mit den weiblichenFührungskräften.

Beim GKV-Spitzenverband gibt es tatsächlich eine Vorstandsvorsitzende,seit 2007 steht Dr. Doris Pfeiffer an der Spitze der Dachorganisation derKassen, flankiert von zwei männlichen Kollegen. Bei den Krankenkassen selber sind zwar etwa 70Prozent der Beschäftigen Frauen, ihr Anteil bei den Vorständen liegt aber zwischen0 (Innungskrankenkassen) und 21 Prozent (BKKen).

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