Lebensmittel-Engpässe: Tausende Briten sind jetzt von Quarantäne-Regeln ausgenommen

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter. Das RKI meldet 1387 Neuinfektionen. Damit liegt die Inzidenz jetzt bei 13,8. Besonders die 15- bis 34-Jährigen scheinen betroffen zu sein. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 25. Juli

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RKI: 1387 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 13,8

Sonntag, 25. Juli, 07.39 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zweieinhalb Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag sie bei 13,8 – am Vortag betrug der Wert 13,6 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1387 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.35 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1292 Ansteckungen gelegen. Getty Images Die Corona-Pandemie hat das private wie gesellschaftliche Leben verändert

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 4 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 3 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.755.898 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.644.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.524.

Virologe: "Datenerhebungskatastrophe" hemmt Pandemie-Abwehr

20.07 Uhr: Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit ist davon überzeugt, dass die Pandemie mit einer besseren Erhebung von Daten in Deutschland leichter bewältigt werden könnte. "Wir haben eine Datenerhebungskatastrophe", sagte er im Podcast "Die Wochentester" von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)". Deshalb fehle in der Corona-Krise eine Datengrundlage für wirksame Maßnahmen. dpa/Christian Charisius/dpabild Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter Arbovirologie am Bernhard-Nocht-Institut (BNI), nimmt an einer Pressekonferenz im Kaisersaal im Rathaus teil.

"Das hat uns die letzten anderthalb Jahre begleitet und ist meines Erachtens nur in homöopathischen Dosen besser geworden", so der Forscher vom Bernhard-Nocht-Institut. Dies betreffe etwa die Frage, wer nachgeimpft werden müsse. Die Frage nach der Impf-Auffrischung müsse ohnehin in den kommenden Wochen und Monaten dringend beantwortet werden, betonte er erneut. Denn: "Das Virus wird uns unser ganzes Leben weiter beschäftigen."

Tui: Die meisten Urlauber wollen auf Mallorca bleiben

16.07 Uhr: Nach der angekündigten Hochstufung Spaniens zum Corona-Hochinzidenzgebiet gibt es zunächst keine Hinweise, dass eine größere Zahl von Menschen ihre Mallorca-Urlaub vorzeitig abbrechen oder gebuchte Aufenthalte stornieren wollen. "Erste Informationen von der Playa de Palma deuten darauf hin, dass die Gäste weiter ihren Urlaub auf Mallorca verbringen möchten. Sie fühlen sich vor Ort gut aufgehoben, meiden größere Menschenansammlungen und sind zum großen Teil schon geimpft", sagte der Sprecher des Reiseveranstalters Tui, Aage Dünhaupt, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Auf den Onlineportalen der Fluggesellschaften waren am Samstag noch Tickets für Verbindungen von Palma nach Deutschland für Sonntag und Montag erhältlich. Die Einstufung Spaniens als Hochinzidenzgebiet tritt am Dienstag in Kraft. Die Preise der angebotenen Flugtickets für Sonntag und Montag sind zum Teil aber bereits deutlich gestiegen. So bot eine Billigfluglinie einen Flug von Palma nach Berlin am Montag für 330 Euro an. Am Dienstag wäre diese Strecke schon für 50 Euro zu haben. Clara Margais/dpa Touristen genießen die Sonne am Strand von Arenal.

Wer ab Dienstag, 00.00 Uhr, aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig immunisiert ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Corona-Test nach fünf Tagen verkürzen. Der Deutsche Reiseverband DRV schätzt, dass aktuell etwa 200 000 Pauschalreisende aus Deutschland in Spanien Urlaub machen, davon 60 Prozent auf den Balearen mit Mallorca als liebster Urlaubsinsel der Deutschen. Hinzu kommen demnach noch etwa 200 000 Individualtouristen.

Der Tourismus ist für Spanien enorm wichtig. In normalen Zeiten trägt die Branche mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Neue Corona-Variante in England entdeckt

13.15 Uhr: In Großbritannien wird derzeit eine neue Variante des Coronavirus untersucht. Bislang sind 16 Fälle der neuen Variante B.1.621 bestätigt. Die meisten Infektionsfälle seien auf Auslandsreisen zurückzuführen, wie die Gesundheitsbehörde Public Health England mitteilt. Hinweise auf eine Übertragung in Großbritannien gebe es derzeit nicht.

Die Behörde geht nicht davon aus, dass die neue Variante schwerere Krankheitsverläufe verursacht. Auch die Wirksamkeit der gängigen Impfstoffe sei nicht beeinträchtigt. Aktuell werden Labortests durchgeführt, um die Auswirkungen der Mutation auf das Virus zu untersuchen. Damit sich die Variante nicht weiter ausbreitet, soll gezielter getestet und die Kontaktverfolgung ausgebaut werden. 

Auch Österreich scheint betroffen: Eine Abwasseranalyse einer Kläranlage am Wörthersee stieß auf Spuren der Corona-Variante B.1.621, wie das Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt bereits vergangene Woche mitteilte. Die neue Variante war zuerst in Kolumbien aufgetreten. 

Ärzte-Chef Gassen: "Vierte Welle darf und wird nicht zum vierten Lockdown führen"

08.50 Uhr: Ärzte und Krankenhäuser sehen trotz steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland keinen Grund zu besonderer Aufregung. "Corona wird für Geimpfte ungefährlicher, das sehen wir bislang an den Zahlen in Großbritannien und auch an den bisherigen Daten aus Deutschland. Impfen ist der beste Individual-Schutz", sagte Andreas Gassen, Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND/Samstag). "Die vierte Welle darf und wird deswegen nicht zu einem vierten Lockdown führen.“

Man benötige nun zusätzliche Parameter als die reine Fallzahl, so Gassen. "Es braucht einen Plan, wie genau die Länder und der Bund bei steigenden Infektionszahlen unter zusätzlicher Berücksichtigung weiterer Parameter reagieren, um überhastetes und unvorbereitetes Vorgehen nach altem holzschnittartigem Muster zu verhindern.“ Die Vorbereitungen für eine vierte Welle müssten vor allem in den Schulen getroffen werden. "Es ist niemandem mehr zu vermitteln, dass wir eineinhalb Jahre nach Corona die Schulen immer noch nicht fit haben für das neue Schuljahr", so Gassen. Dass sich jedes Kind impfen lassen sollte, hält Gasser nicht für notwendig. "Das geben die wissenschaftlichen Daten zumindest bisher nicht her.“

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte dem RND: "Die weitere Entwicklung der Pandemie hängt maßgeblich an Impfquote und Impfgeschwindigkeit.“ Er sieht auch bei steigenden Inzidenzen anders als noch im Frühjahr keinen direkten Zwang zu Lockdowns, denn die besonders gefährdeten Gruppen seien weitgehend durchgeimpft. Ulrich Weigeldt, der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, appellierte, die Bürgerinnen und Bürger klüger zum Impfen zu motivieren. "Die Frage sollte nicht sein, ob die vierte Welle den bisherigen Impferfolg bremst, sondern wie sehr unser Impferfolg eine vierte Welle bremsen kann. Ich vermisse in Deutschland eine Kommunikation, die motiviert durch positive Botschaften und nicht immer nur auf Katastrophenalarm setzt."

RKI: 1919 Corona-Neuinfektionen, 28 Tote – Inzidenz bei 13,6

Samstag, 24. Juli, 07.17 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zweieinhalb Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstagmorgen lag sie bei 13,6 – am Vortag betrug der Wert 13,2 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Demnach meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1919 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.35 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1608 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.754.511 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.644.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.520.

Barbesucher auf Sylt mit Corona infiziert – Dutzende Gäste betroffen

18.47 Uhr: Auf der Insel Sylt müssen Dutzende Besucher einer Bar in Corona-Quarantäne, weil ein Gast positiv auf das Virus getestet wurde. Wie der Kreis Nordfriesland am Freitag mitteilte, waren in der fraglichen Zeit in der Nacht zum Mittwoch etwa 80 Gäste anwesend. Da es wegen eines technischen Fehlers der Luca-App nicht gelinge, die gespeicherten Daten der Besucher abzurufen, rufe das Gesundheitsamt des Kreises alle Gäste, die in der Nacht ab 0.38 Uhr länger als zehn Minuten in dem Lokal waren, öffentlich auf, sich in Quarantäne zu begeben. Sie müssten entweder in ihrer Wohnung oder in ihrem Urlaubsquartier bleiben.

"Dies gilt automatisch – auch ohne, dass wir dies den Betroffenen gegenüber direkt angeordnet haben", erläuterte die für Gesundheit zuständige Fachbereichsleiterin Nina Rahder. «Es besteht das Risiko, dass die anderen Anwesenden sich infiziert haben, zum Beispiel über Aerosole.» Die Betroffenen seien zudem verpflichtet, sich unverzüglich per E-Mail beim Kreisgesundheitsamt unter [email protected] zu melden.

Spanien und Niederlande als Corona-Hochinzidenzgebiete eingestuft

15.53 Uhr: Die Bundesregierung stuft Spanien und die Niederlande von Dienstag an als Corona-Hochinzidenzgebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag bekannt. Die Entscheidung folgt auf einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen in beiden Ländern in den vergangenen Wochen.

Wer aus einem Hochinzidenzgebiet nach Deutschland zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen.

Um Lebensmittel-Engpässe zu vermeiden, sind Tausende Briten jetzt von Quarantäne-Regeln ausgenommen

12.44 Uhr: Zur Vermeidung von Engpässen sind tausende Beschäftigte im britischen Lebensmitteleinzelhandel künftig von den geltenden Quarantäne-Regeln ausgenommen. "Wir müssen unsere Lebensmittelversorgung sicherstellen", sagte Landwirtschafts- und Umweltminister George Eustice am Freitag dem Sender Sky News. Daher müssten Angestellte der Branche bei einem Kontakt mit einem Corona-Erkrankten ab sofort künftig nicht wie vorgeschrieben zehn Tage in häusliche Quarantäne. Sie müssen sich aber täglich an ihrem Arbeitsplatz testen lassen.

Die Ausnahmen gelten demnach für über 10.000 Beschäftigte in Supermärkten, Molkereibetrieben und Bäckereien – insgesamt für 500 Betriebe. Die Regierung habe sich zu dem Schritt entschieden, nachdem es in dieser Woche zu hohen personellen Ausfällen im Lebensmittelsektor gekommen sei, sagte Eustice. 

Handel und Lebensmittelhersteller auf der Insel hatten vor Engpässen bei der Versorgung gewarnt, britische Zeitungen zeigten am Donnerstag Fotos von leeren Supermarktregalen. Die Presse sprach bereits von der "Pingdemie" – benannt nach dem Geräusch des Smartphones, wenn die Corona-Warnapp den Kontakt zu einem Corona-Erkrankten meldet. 

Söder will neue Maßstäbe für Corona-Auflagen einführen

11.25 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder strebt neue Bewertungsmaßstäbe für künftige Corona-Auflagen an. "Wir müssen jetzt die Zeit nutzen, um die Frage zu klären: ab wann greift man ein", sagte der CSU-Chef nach Angaben von Teilnehmern bei der Klausur des Parteivorstands am Freitag in Gmund am Tegernsee. Für die Entscheidungen müssten neben der Inzidenz auch die erfolgten Impfungen und die Krankenhauszahlen zugrunde gelegt werden. Sven Hoppe/dpa Markus Söder (r, CSU) und Markus Blume sitzen vor Beginn der Klausur des CSU-Vorstands auf ihren Plätzen.

Weiter: "Wir wollen keinen weiteren Lockdown, aber wir müssen die Denkaufgabe für den Herbst lösen." Söder kündigte an, sich in der kommenden Woche mit den sogenannten B-Ländern, also den unionsgeführten Bundesländern, und dem von den Grünen regierten Baden-Württemberg, darüber abstimmen zu wollen.

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