Trump preist seine Bemühungen um Senkung der Arzneimittelpreise

Bei seiner Rede zurLage der Nation hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag auch die Bemühungenseiner Regierung gelobt, die Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel zusenken. Die seien im vergangenen Jahr so stark gefallen wie seit 46 Jahrennicht, lobte er sich selbst. Beobachter weisen allerdings darauf hin, dassseine Ausführungen irreführend waren.

In seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag dieser Wochekam US-Präsident Donald Trump neben vielen anderen Themen auch auf dieArzneimittelpreise zu sprechen – ein Thema, das er bereits zu Beginn seinerAmtszeit auf die Agenda gesetzt hatte mit dem Ziel, die Ausgaben für Medikamentezu senken. In aller Öffentlichkeit stellte er nun fest: „2018 sind dieArzneimittelpreise so stark zurückgegangen wie in 46 Jahren nicht. Das ist einErgebnis meiner Administration.“ Gleichzeitig fordert er den Kongress auf, mehrin dieser Richtung zu tun.

US-Medien wie das Fachportal Stat weisen allerdings daraufhin, dass Trumps Ausführungen zum einen wenig spezifisch waren und zum anderen teilweiseirreführend. So habe Trump nicht über die aktuell geltenden Preislisten fürverschreibungspflichtige Arzneimittel gesprochen. Im Übrigen seien dieListenpreise im vergangenen Jahr nicht gefallen. Im Gegenteil: US-GesundheitsministerAlex Azar hatte noch eine Woche zuvor darauf hingewiesen, dass die Arzneimittelpreise gestiegenseien und aktuell weiter steigen würden.

Tatsächlich berief sich Trump auf ein wenig bekanntesInstrument, nämlich den Konsumenten-Preisindex für Arzneimittel, der für 2018einen Rückgang verzeichnete. Die Aussagekraft dieser Zahlen wird von Fachleutenallerdings kritisch gesehen. Wissenschaftler hätten zudem herausgefunden, dassdiese Angaben von anderen Methoden zur Kalkulation der Arzneimittelausgaben abwichen.

US-Politik könnteDruck auf Preise ausüben

Wenngleich Trumps Ausführungen am Dienstag nicht den Applausvon allen politischen Seiten erhielten, so hat er für andere Aussagen zuArzneimittel-Preissenkungen in den vergangenen Monaten überwiegend Zustimmungerhalten. Beobachter werten dies dahingehend, dass sich die US-Politik sowohlauf Regierungsseite als auch in der Opposition trotz aller sonstigen Meinungsverschiedenheitenin diesem Punkt auf einschneidende Maßnahmen einigen könnte.

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