Was hilft gegen Fuß- und Nagelpilz? – Heilpraxis

Was tun bei Fuß- und Nagelpilz?

Unangenehme Fuß- und Nagelpilzinfektionen sind ein weitverbreitetes Beschwerdebild, über das Betroffene oftmals nur ungern sprechen. Doch solche Infektionen können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen beitragen. Eine Expertin erläutert, wie Sie sich vor Fußpilz schützen können und was kann gegen eine vorliegende Infektion unternommen werden?

In einer Pressemitteilung der Cleveland Clinic erklärt die Dermatologin Dr. med. Pamela Ng, was Sie über Fußpilz wissen müssen und was gegen die Infektion helfen kann.

Zwei Formen der Pilzinfektion an den Füßen

Pilzinfektionen der Füße umfassen zwei verschiedene Infektionen: Eine davon befällt die Haut an den Füßen, die klassische Fußpilzkrankheit. Die andere sind sogenannte mykotischen Nägel, bei der die Zehennägel befallen sind. Beide Infektionen treten sehr häufig auf.

Die Pilzinfektionen sind weit verbreitet, weil es so einfach ist, mit den Erregern in Kontakt zu kommen, die sie verursachen, erklärt Pamela Ng. Fußpilz bilde eine hoch ansteckende Form der Pilzinfektionen. Sie bekommen Fußpilz durch direkten Kontakt oder Kontakt mit kontaminierten Oberflächen, meistens innerhalb von Gemeinschaftsräume, so Dr. Ng. Da es sich um einen Pilz handelt, gedeihe dieser im feuchtwarmen Klima von Umkleidekabinen, Badezimmern und Duschen besonders gut. Aber auch verschwitzte, eng anliegende Schuhe scheinen Fußpilz zu begünstigen.

Wie kann Fußpilz erkannt werden?

Zu den Symptomen von Fußpilz gehört ein schuppiger, juckender Ausschlag an den Füßen und zwischen den Zehen. Mykotische Nägel erscheinen bräunlich-gelblich verfärbt und die Nägel werden dick, brüchig und lösen sich vom Nagelbett ab. Fuß- und Nagelpilz ist nicht nur unangenehm, er kann zu einem ernsthaften Gesundheitsproblem werden, erläutert die Expertin.

Komplikationen bei Fußpilz

„Wenn Sie Diabetes haben oder immungeschwächt sind, ist es wichtig, Fußpilzprobleme in den Griff zu bekommen. Die Pilzinfektionen können zu einem Abbau der Haut und zu Erkrankungen wie Entzündung des Unterhautgewebes oder Fußgeschwüren führen”, warrnt Dr. Ng. Bei solchen Problemen sollte dringend ein Dermatologe beziehungsweise eine Dermatologin aufgesucht werden, denn es drohen schwerwiegende Folgen und der Fußpilz verschwindet nicht einfach von selbst.

Andere Ursachen für Veränderungen der Nägel

„Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass es auch andere Krankheiten gibt, die Nagelveränderungen verursachen können“, fügt die Expertin hinzu, wie beispielsweise Plattenepithelkarzinome in den Nagelbetten und sogar Melanome, die eine bräunliche oder schwärzliche Verfärbung bewirken. EIne ärztliche Abklärung ist daher dringend geboten.

Wie kann Nagelpilz behandelt werden?

Die besten Behandlungserfolge von Nagelpilzinfektionen bieten laut Dr. Ng rezeptpflichtige Antimykotika, welche zwei bis drei Monate lang täglich eingenommen werden müssen. Diese seien jedoch nicht für alle Betroffenen geeignet, da orale Antimykotika Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eingehen und die Leber beeinträchtigen können, so die Expertin.

Alternative Behandlungsmethoden

Wenn Sie die Arzneien nicht einnehmen wollen oder können, gibt es auch topische Lösungen zur äußerlichen Behandlung von Nagelpilz, erläutert die Fachärztin weiter. Zwar seien topische Medikamente wegen des geringen Risikos von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vorteilhaft, allerdings dauere die Behandlung in der Regel viel länger.

„Neuere topische Antimykotika dringen besser in die Nagelplatte ein und wirken daher effektiver als ältere topische Medikamente. Und Topische Medikamente wirken am besten, wenn der Nagel nur teilweise betroffen ist”, berichtet Dr. Ng. Fußpilz könne auch mit einem Laser behandelt werden, die Heilungsraten seien jedoch niedriger als bei oralen Medikamenten und topischen Lösungen.

Behandlung von Fußpilz mit Licht?

Auch die sogenannte photodynamische Therapie wurde laut der Expertin bei Nagelpilzinfektionen mit mäßigem Erfolg eingesetzt. Dabei werde ein photosensibilisierendes Mittel aufgetragen und dann einer Lichtquelle ausgesetzt. Es seien allerdings weitere Studien erforderlich, um das tatsächliche Ergebnis der photodynamischen Therapie bei der Behandlung der Onychomykose zu ermitteln, erläutert Dr. Ng.

Pilzinfektionen in Nägel treten häufig wieder auf

„Leider neigen Pilzinfektionen in den Nägeln, selbst wenn Ihr Nagel nach der Behandlung gereinigt wird, zu einem Wiederauftreten, insbesondere wenn Sie für diese Art von Infektion prädisponiert sind”, sagt Dr. Ng. Die regelmäßige Anwendung einer topischen antimykotischen Creme nach der Behandlung des pilzbefallenen Nagels könne ein Wiederauftreten der Pilzinfektion verhindern. Es sei auch hilfreich, nach der Behandlung ein antimykotisches Spray oder Puder in die Schuhe zu sprühen, um das Risiko eines Wiederauftretens zu verringern.

Wann sollte Creme zur Behandlung verwendet werden?

Wenn Ihre Fußpilzinfektion nur auf der Haut Ihrer Füße auftritt und nicht die Nägel betrifft, dann empfiehlt Dr. Ng eine rezeptfreie Anti-Pilz-Creme. „Mir gefallen die Cremes besser als die Sprays oder Puder, weil die Cremes den Fuß vollständig bedecken und die gesamte Hautoberfläche behandeln. Achten Sie darauf, dass Sie zwischen die Zehen kommen, denn dort sehen wir wirklich die meisten Probleme in diesen warmen, feuchten Bereichen”, erklärt die Expertin.

Wie kann eine Fußpilzinfektion verhindert werden?

Der beste Weg, Fußpilz zu bekämpfen, besteht laut der Dermatolgin darin, die Exposition gegenüber diesem Pilz zu reduzieren. Es gebe einfache Dinge, die man tun kann, um die Infektion mit Fuß- und Nagelpilz zu verhindern.

  • Waschen und trocknen Sie Ihre Füße nach dem Training gut ab. Achten Sie darauf, dass Sie dabei zwischen die Zehen kommen.
  • In Gemeinschaftsbereich wie der Dusche im Fitnessstudio oder öffentlichen Schwimmbädern wasserdichte Schuhe tragen, um sicherzustellen, dass Ihre Füße nicht mit kontaminierten Oberflächen in Berührung kommen.
  • Da Fußpilz und Nagelpilz in dunklen, feuchten Umgebungen gedeihen, tragen Sie im Alltag und beim Sport atmungsaktive Schuhe und wechseln Sie häufig Ihre Socken.
  • Nutzen Sie bestenfalls Socken, welche die Feuchtigkeit von der Haut wegtransportieren.
  • Achten Sie darauf, Ihre Füße auch zu Hause zu schützen, wenn jemand eine Fußpilzinfektion hat.
  • Bei Verdacht auf Fußpilz sofort eine Behandlung mit den oben erwähnten rezeptfreien Cremes einleiten.

Gefahren bei ausbleibender Behandlung von Fußpilz

Die größte Gefahr bei Nichtbehandlung des Fuß- oder Nagelpilzes besteht darin, dass er sich auf andere Körperteile ausbreiten und zu den genannten Komplikationen führen kann. Daher sollte im Zweifelsfall beziehunsgweise bei ausbleibendem Erfolg einer Eigenbehandlung immer fachärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. (as)

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