Zika-Virus in Europa: Zwei Infektionen in Frankreich

Innerhalb kurzer Zeit hat die europäische Gesundheitsbehörde ECDC zwei Fälle einer Übertragung von Zika-Viren in Frankreich bestätigt. Die Experten vermuten, dass die Infektion durch Stiche von Mücken stattgefunden hat, die vor Ort anzutreffen sind.

Die beiden Personen hatten sich der ECDC zufolge nicht in einem Zika-Gebiet angesteckt und auch keinen Sexualkontakt zu Reisende in diesen Regionen. Beide Erkrankungen seien im August in kurzem zeitlichem Abstand in der südfranzösischen Stadt Hyères aufgetreten. Beide Patienten seien inzwischen genesen. Nun werde untersucht, ob es noch weitere Fälle gegeben habe.

Nach Kenntnisstand der Behörde handelt es sich um die europaweit ersten dokumentierten Übertragungen des Zika-Virus durch hier lebende Asiatische Tigermücken. Diese Art ist in Südeuropa verbreitet. Neben der Asiatischen Tigermücke können auch andere Aedes-Arten, vor allem die Gelbfiebermücke, das Virus übertragen. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion unauffällig. Fieber, Kopfschmerzen und Hautrötungen können Symptome sein. Schwere Folgen können aber unter anderem auftreten, wenn sich Frauen früh in der Schwangerschaft mit Zika infizieren. Bei den Säuglingen kann es dann zur sogenannten Mikrozephalie kommen, einer Hirn- und Schädelfehlbildung. Von 2015 an traten Tausende solcher Fehlbildungen in Brasilien auf, als es dort zu einer Zika-Epidemie kam.

Keine Ansteckungsgefahr in Deutschland

In Deutschland sieht das Robert Koch-Institut (RKI) kaum Ansteckungsgefahr. Die Asiatische Tigermücke komme hierzulande nur in einigen Regionen Süddeutschlands vor, andere Mückenarten in Deutschland kämen als Überträger nicht infrage. Alle Fälle von Zika in Deutschland betrafen nach RKI-Angaben bisher Reisende, abgesehen von einem einzigen bekannten Fall einer sexuellen Übertragung im Jahr 2016.

In Frankreich verschlechtern sich die Bedingungen für Tigermücken mit den fallenden Temperaturen des beginnenden Herbstes. Weitere Übertragungen würden vorerst unwahrscheinlicher, hieß es von der ECDC. Das Risiko für die Bevölkerung, auch für Schwangere und deren ungeborene Kinder, werde als gering eingeschätzt.

ch/PZ/NK

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