Zum Tracking setzt die Corona-Warn-App auf Bluetooth – wie gefährlich ist die Strahlenbelastung?

Der Buchstabe B auf blauem Hintergrund – wohl so gut wie jeder Smartphone-Benutzer dürfte das Symbol für Bluetooth kennen. Im Alltag kommt die Technologie mittlerweile häufiger zum Einsatz als noch vor einigen Jahren. In vielen Bereichen erspart sie lästige Kabel: So lassen sich via Bluetooth beispielsweise Kopfhörer und Drucker mit dem Smartphone verbinden. Auch Autoradios, die Funkmaus und die Smartwatch verbinden sich mit der Technologie nahtlos.

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Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes greift ebenfalls auf den Kurzstreckenfunk zurück. Nach Angaben der Bundesregierung nutzt die Anwendung dafür die sogenannte „Bluetooth Low Energy“-Technologie, die den Abstand und die Begegnungsdauer zwischen verschiedenen App-Nutzern misst. Die Technologie soll im Vergleich zu normalem Bluetooth deutlich weniger Strom verbrauchen. Doch wie funktioniert die Anwendung überhaupt?

Ist die „Risiko-Ermittlung“ der App aktiviert, sendet das Smartphone im Abstand von wenigen Minuten eine temporäre Identifikationsnummer (ID) in die nähere Umgebung. Gleichzeitig versucht das Gerät, Bluetooth-Signale anderer Nutzer zu empfangen. Befindet sich ein weiterer App-Nutzer in unmittelbarer Nähe, tauschen die Geräte ihre IDs aus. Auch die Dauer der Begegnung kann so ermittelt werden. Die Zufallcodes sind verschlüsselt und erlauben keine Rückschlüsse auf den Nutzer oder seinen Standort.

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Bluetooth war ursprünglich für das Koppeln einzelner Geräte erfunden worden und wird für die App nun „zweckentfremdet“. Die Technik verfügt über drei Sendeleistungsklassen: Klasse 1 ist für Anwendungen bis circa 100 Meter gedacht. Klasse 2 reicht für die übliche Nutzung in Büros aus und überbrückt Strecken bis zu einigen zehn Metern. Die dritte Klasse funkt dagegen im unmittelbaren Nahbereich. Die Sendeleistung in diesen Klassen liegt bei jeweils maximal 2,5 Milliwatt (mW) beziehungsweise maximal 1 mW. 

„Keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen nachgewiesen“

„Die meisten der auf dem Markt befindlichen Geräte, wie zum Beispiel Headsets für Mobiltelefone, gehören den Klassen 2 und 3 an“, schreibt dazu das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Das in der App verwendete  Bluetooth Low Energy ist zwar keiner dieser Klassen zugeordnet. Dennoch lässt sich die Sendeleistung mit den bestehenden Stufen vergleichen: Sie liegt im gleichen Bereich wie bei der handelsüblichen Klasse 2 und hat etwa zehn Meter Sendereichweite.

Ähnlich wie die Nutzung von WLAN erzeugt auch Bluetooth-Technologie hochfrequente elektromagnetische Felder. Menschen, die in der Nähe von sendenden WLAN- oder Bluetooth-Geräten stehen, sind diesen Feldern zwangsläufig ausgesetzt. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt generell, diese Situationen zu minimieren, verweist aber auch darauf, dass Bluetooth-Sender der Klassen 2 und 3 die empfohlenen Höchstwerte nicht überschreiten. Bei Einhaltung der Werte „sind nach derzeitiger Kenntnis keine gesundheitlich nachteiligen Wirkungen auf Körpergewebe nachgewiesen“, so das BfS.

Der Einsatz der Bluetooth-Technologie im Rahmen der App findet sowohl Zuspruch wie auch Kritik. Einige Experten bemängeln etwa, dass die Technologie beispielsweise nicht das tatsächliche Infektionsrisiko abbilden kann. Absperrwände, Plexiglasscheiben, aber auch das Tragen von Masken kann die App nicht erfassen. Möglicherweise, so glauben Experten, könnte die App daher häufiger als nötig anschlagen. Schlimmer, so Virologin Melanie Brinkmann, sei jedoch der gegenteilige Fall: Es sei besser, die App gebe „ein paar Mal zu häufig einen Alarm als zu selten“, sagte sie dem stern.

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