1271 Neuinfektionen in Deutschland – Frankreich meldet traurigen Corona-Rekordwert

Das Coronavirus breitet sich in Europa wieder stark aus – teilweise stärker als beim ersten Mal. Am Sonntag wurden in Deutschland über 700 Neuinfektionen gemeldet, der R-Wert ist den vierten Tag in Folge gestiegen. Alle Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt im News-Ticker.

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Topmeldungen zur Corona-Pandemie: WHO meldet so viele Neuinfektionen wie nie zuvor – und warnt vor dem Herbst (8.39 Uhr) +++ 713 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – keine neuen Todesfälle (20.17 Uhr) +++ Frankreichs Ärzte schlagen Alarm: "Nach und nach verlieren wir den Überblick über die Neuinfektionen" (16.01 Uhr)

TOP-NEWS: WHO meldet so viele Neuinfektionen wie nie zuvor – und warnt vor dem Herbst

8.39 Uhr: Die aktuellen Corona-Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind beunruhigend. Mit fast 308.000 Neuinfizierten binnen 24 Stunden wurde ein neuer Rekord gesetzt – mehr Infektionen innerhalb eines Tages gab es noch nie. Vor allem in den USA, in Brasilien und in Indien sind enorme Anstiege zu beobachten.

Insgesamt sind bisher rund 917.000 Menschen an den Folgen der Krankheit gestorben. Mit rund 192.000 Toten, rangieren die USA an der Spitze.

Die WHO rechnet mit einer Zunahme der täglichen Corona-Todesfälle in Europa im Oktober und November. "Es wird härter werden", sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Derzeit steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in Europa an, die Zahl der täglichen Todesfälle ist hingegen relativ stabil geblieben.

Grenzwert deutlich überschritten: Stadt Würzburg verschärft Kontaktbeschränkungen

Montag, 14. September, 7.47 Uhr: Würzburg verschärft die Corona-Regeln. Wie die Stadt am Abend mitteilte, liegt der Inzidenzwert inzwischen bei 69,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner – und damit deutlich über der Grenze von 50. Nun zieht die Stadt die Zügel an und verschärft die Kontaktbeschränkungen. So dürfen sich nur noch maximal fünf Personen in einer Gruppe aufhalten dürfen, ausgenommen Personen des eigenen Hausstandes.

Zudem dürfe auf öffentlichen Plätzen und Anlagen nicht mehr gefeiert werden – ein Bußgeld bis zu 25.000 Euro soll abschrecken. Weitere Maßnahmen behalte sich die Stadt vor, vor allem im Falle eines weiter ansteigenden Inzidenzwerts.

Wegen zwei bestätigter Coronavirus-Infektionen und mehrerer Verdachtsfälle bleibt das Röntgen-Gymnasium zudem bis vorerst Mittwoch geschlossen. Eine Lehrkraft und ein Schulkind hätten sich nachweislich infiziert. Alle rund 850 Schüler und Mitarbeiter des Röntgen-Gymnasiums würden Anfang kommender Woche getestet.

Söder schlägt Probebetrieb in Fußballstadien vor

23.34 Uhr: CSU-Chef Markus Söder sieht Chancen für Bundesliga-Fußball vor Fans. "Ich bin zurückhaltend, aber ich sehe eine Chance, dass wir für einige Wochen eine Art Probebetrieb machen und Ende Oktober ein endgültiges Bild haben", sagte er der "Bild"-Zeitung am Sonntagabend. Die Entscheidung dazu solle in den kommenden Tagen fallen. Bayerns Ministerpräsident forderte aber strenge Auflagen, die an das jeweilige Stadion angepasst werden müssten. "Wie viele Zuschauer das pro Stadion sind, das muss man noch verhandeln." In jedem Fall dürfe ein Öffnen der Stadien nicht die Öffnung von Schulen und Kitas gefährden. Die gehe vor, sagte Söder. dpa/Sven Hoppe/dpa Markus Söder, der Ministerpräsident von Bayern.

TOP-NEWS: 713 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – keine neuen Todesfälle

20.17 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen um 713 Fälle auf insgesamt 259.658 gestiegen. Allerdings meldeten fünf Bundesländer (Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt) keine aktuellen Daten. Neue Corona-Todesfälle gab es in den vergangenen 24 Stunden nicht, insgesamt kamen in Deutschland 9.317 Menschen durch das Virus ums Leben. Die Zahl der aktuellen Fälle in Deutschland stieg im Vergleich zum Vortag um 13 Personen und liegt nun bei 18.241.

Der R-Wert stieg den vierten Tag in Folge und liegt mit 1,18 weiter über der kritischen Grenze von 1. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 45.247 (+184) / 1.867 Todesfälle (+0)
  • Bayern: 61.689 (+345) / 2.643 Todesfälle (+1) (Keine neuen Angaben am Sonntag)
  • Berlin: 12.268 (+15) / 226 (+0)
  • Brandenburg: 4.031 (+2) / 173 Todesfälle (+0)
  • Bremen: 2.120 (+8) / 58 Todesfälle (+0) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Hamburg: 6824 (+11) / 237 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 16.808 (+94) / 537 Todesfälle (+0)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 1054 (+8) / 20 Todesfälle (+0) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Niedersachsen: 17.893 (+67) / 667 Todesfälle (+0)
  • Nordrhein-Westfalen: 62.078 (+259) / 1.828 Todesfälle (+0)
  • Rheinland-Pfalz: 9.754 (+47) / 246 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 3.214 (+4) / 175 Todesfälle (+0)
  • Sachsen: 6.343 (+66) / 225 Todesfälle (+1) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Sachsen-Anhalt: 2.333 (+16) / 66 Todesfälle (+0) (Keine neuen Angaben am Wochenende)
  • Schleswig-Holstein: 4.222 (+4) / 161 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 3.780 (+15) / 188 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 13.09.2020 19.23 Uhr): 259.658 (9317 Todesfälle)

Vortag (Stand 12.09.2020 20.54 Uhr): 258.945 (9317 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 232.100

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei 18.241 (+13)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,18 (Vortag 1,15)

Israels verhängt wegen Corona dreiwöchigen Lockdown

20.15 Uhr: Israels Regierung hat angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Corona-Virus die Verhängung eines zweiten landesweiten Lockdowns beschlossen. Das Kabinett stimmte am Sonntagabend gegen den Widerstand einiger Minister für neue drastische Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen am Freitagnachmittag um 13.00 Uhr (MESZ) in Kraft treten, vor Beginn der jüdischen Feiertage, und zunächst für drei Wochen gelten. dpa/Oded Balilty/AP/dpa Ultraorthodoxe Juden in Bnei Brak halten beim Gebet vor ihren Häusern den nötigen Mindestabstand ein, da in den Synagogen nur maximal zwanzig Personen gleichzeitig zugelassen sind.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, angesichts steigender Infektionszahlen hätten Klinikleiter "die rote Fahne erhoben". Es seien sofortige Maßnahmen notwendig. "Unser Ziel ist es, den Anstieg zu stoppen."

Schulen und Kindergärten sollen den Angaben zufolge geschlossen werden. Die Menschen dürfen sich außer in Ausnahmefällen nur bis zu 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Auch Hotels, Restaurants und Einkaufszentren sowie Freizeiteinrichtungen sollen nach Medienberichten geschlossen bleiben. Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche sind weiter erlaubt. Behörden und Privatunternehmen sollen unter Einschränkungen arbeiten. Außerdem gelten Versammlungsbeschränkungen: Bis zu 20 Menschen dürfen sich im Freien und bis zu zehn Menschen in Innenräumen versammeln.

Der strengreligiöse Wohnungsminister und frühere Gesundheitsminister Jakov Litzman von der Partei Vereinigtes Tora-Judentum erklärte aus Protest gegen die Maßnahmen seinen Rücktritt. Litzman ist ein wichtiger Koalitionspartner Netanjahus.

Die Anzahl der Neuinfektionen in Israel ist zuletzt dramatisch gestiegen. An vier Tagen in Folge wurden in der abgelaufenen Woche jeweils Rekordwerte verzeichnet. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie hat inzwischen 150 000 überschritten, 1108 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.

Es gab aus wirtschaftlichen Gründen starken Widerstand gegen neue Corona-Beschränkungen. Denn die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes bereits schwer zugesetzt. Die Arbeitslosigkeit lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent.

Krankenhaus Vilshofen: Patienten mit Corona-Symptomen liegen in Mehrbettzimmern

17.43 Uhr: Obwohl zwei Patienten Corona-Symptome hatten, sind sie im Krankenhaus Vilshofen in Mehrbettzimmern untergebracht worden. Erst nachdem Tests eine Infektion nachwiesen, habe man beide Patienten isoliert, hieß es in einer Mitteilung des Krankenhauses am Sonntag. Infiziert habe sich bisher niemand.

Die Patienten wurden vergangene Woche trotz der verdächtigen Symptome nicht auf der Corona-Verdachtsstation untergebracht. Tests habe man ebenfalls nicht zeitnah durchgeführt. Wie es zu dem Vorfall kam, werde noch untersucht. "Unser bis dato sehr effizientes Hygienekonzept wurde in diesen Fällen von einzelnen Beschäftigten offenbar nicht umgesetzt", teilten die Verantwortlichen des Krankenhauses mit.

Man bedauere den Vorfall. Josef Mader, der Geschäftsführer der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen, teilte weiter mit, dass das Krankenhaus Sofortmaßnahmen ergriffen habe. Den Angaben nach wurde das Krankenhauspersonal sofort getestet, bisher habe sich niemand infiziert. Das Gesundheitsamt soll weitere Kontaktpersonen ermitteln und klären, ob es Ansteckungen gab.

TOP-NEWS: Frankreichs Ärzte schlagen Alarm: "Nach und nach verlieren wir den Überblick über die Neuinfektionen"

16.01 Uhr: Nachdem Frankreich am Samstag die Schwelle von 10 000 Corona-Infektionen an einem Tag überschritten hat, wie die Gesundheitsbehörde Santé Publique France erklärte, rief Premierminister Jean Castex dazu auf, wegen der Verschlechterung der Lage die Regeln für Hygiene, Abstand und Masken strikt einzuhalten.

Frankreich war nach Ausbruch der Pandemie eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa mit bisher 30 910 Toten. Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 stieg in dem beliebten Urlaubsland in den zurückliegenden Wochen stark. Zuvor war sie einen Gutteil des Sommers relativ niedrig gewesen nach einem 55-tägigen Lockdown, der vom 17. März bis 11. Mai gegolten hatte. Worldometers/Screenshot

Castex wies die Behörden in Marseille und Bordeaux sowie im Überseegebiet Guadeloupe in der Karibik an, bis Montag neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus vorzulegen.

Die Zeitung "Le Journal du Dimanche" veröffentlichte am Sonntag einen Appell von sechs prominenten Ärzten, Kontakte mit Familien und Freunden so gering wie möglich zu halten und private Treffen zu vermeiden. "Nach und nach verlieren wir den Überblick über die Neuinfektionen", schrieben die sechs – darunter die Spezialistin für Infektionskrankheiten, Anne-Claude Crémieux, und der Professor für öffentliche Gesundheit, Philippe Amouyel. Je kleiner ein Raum sei, je mehr Leute sich darin befänden und je schlechter die Lüftung, umso größer sei das Risiko einer Ansteckung, warnten sie.

Kurz: "Beginn der zweiten Welle" in Österreich

14.32 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. "Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle", erklärte der Regierungschef am Sonntag der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

"Waren es vor zwei Wochen noch rund 350 Ansteckungen pro Tag, lagen wir gestern bereits bei über 850." Bald werde man die Marke von 1000 neuen Fälle pro Tag erreichen. Als "besonders dramatisch" beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden. Am Sonntag schlug die täglich schwankende Zahl der Neuinfektionen mit 463 neu gemeldeten Fällen landesweit zunächst wieder nach unten aus. dpa/Georg Hochmuth/APA/dpa Österreichs Kanzler Sebastian Kurz gibt vor einer Kabinettssitzung ein Statement ab.

Kurz warnte vor einem harten Herbst und Winter: "Daher sind wir jetzt alle aufgerufen und gefordert, mit gleicher Disziplin und Rücksicht wie im Frühjahr auch die Herausforderungen der kommenden Monate gemeinsam zu meistern." Er bat die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten.

Rund 6200 Menschen gelten aktuell in Österreich als an Covid-19 erkrankt, mehr als 3000 von ihnen in Wien. Mit 869 registrierten Neuinfektionen in 24 Stunden wurde am Samstag der höchste Anstieg seit Ende März gemessen, allerdings bei deutlich mehr Tests und weniger schweren Fällen. Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg jedoch binnen einer Woche bis Sonntag um ein Drittel auf 226; von ihnen waren 44 auf der Intensivstation.

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