2019: Neuer Rekordrückgang bei der Apothekenzahl

So schnell ist die Apothekenzahl noch nie innerhalb eines Jahres gesunken: Ende 2019 gab es laut ABDA noch 19.075 Apotheken, das sind 348 weniger als Ende Dezember 2018 und entspricht einem Rückgang von 1,8 Prozent. Die Anzahl der Apothekeninhaber ist sogar um 2,7 Prozent gesunken. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt fordert mehr Planungssicherheit und einen vernünftigen ordnungspolitischen Korridor.

Die Apothekenzahl ist auch im vergangenen Jahr wieder drastisch gesunken. Während es Ende 2018 noch 19.423 Betriebsstätten gab, steht die Zahl der Apotheker nun knapp vor der 19.000er Marke. Somit ist nicht nur die Apothekenzahl als solche erneut gesunken, der Rückgang hat sich auch erneut beschleunigt. Im Laufe des Jahres 2018 sank die Zahl der Betriebsstätten um 1,6 Prozent (325) – 2019 gab es dann 348 weniger. Nach Angaben der ABDA, die auf Daten der Landesapothekerkammern beruhen, lag die Zahl der Apothekeninhaber Ende 2019 bei 14.473.

Die Apothekendichte in Deutschland liegt nach wie vor bei 23 Apotheken pro 100.000 Einwohnern und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt (31). Spitzenreiter ist immer noch Griechenland, wo fast 90 Apotheken auf 100.000 Einwohner kommen. Auch trotz der Lockerung des Mehrbesitzverbotes liegt weiterhin Dänemark am unteren Ende der Apothekendichte-Tabelle: Bei unseren Nachbarn im Norden gibt es derzeit acht Apotheken pro 100.000 Einwohner. In Österreich liegt der Wert bei 16, in den Niederlanden bei zwölf.

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ABDA-Präsident Friedemann Schmidt hat mit Blick auf die sinkenden Apothekenzahlen – wie jedes Jahr nach ihrem Bekanntwerden – vor einem weiteren Rückgang gewarnt. „Noch können sich die Patienten in Deutschland auf eine flächendeckende Arzneimittelversorgung verlassen, aber das wird bald vorbei sein, wenn nichts passiert. Seit zwölf Jahren geht die Zahl der Betriebe zurück. Wir werden die Situation nur stabilisieren können, wenn die Apotheken mehr Planungssicherheit und einen vernünftigen ordnungspolitischen Korridor bekommen.“

Diese heilbringenden Maßnahmen sieht Schmidt nun im Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz, das die Bundesregierung derzeit plant. 

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