AOK setzt bei Medikationsmanagement-Projekt auf Ärzte

Die AOK Nordost bietet ihren Versicherten in Berlin,Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab dem 1. März ein neues Arzneimittelversorgungsmodellan. Unter dem Namen „eLiSa – electronic Life Saver“ sollen Infos zurArzneimitteltherapie zwischen der Kasse, Arztpraxen und Kliniken digital hin-und hergereicht werden. Ebenfalls Teil des Projektes ist einMedikationsmanagement – das lässt die AOK Nordost allerdings von den Ärztendurchführen, die Apotheker sind (vorerst) nicht beteiligt.

Am heutigen Freitag startet in den Bundesländern Berlin,Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein neues AOK-Versorgungsmodell. Die AOKNordost bewirbt das Modell auf ihrer Internetseite mit den folgenden Worten: „Dasneue Angebot der AOK Nordost trägt künftig zu einer aufeinander abgestimmtenmedizinischen Behandlung bei und hilft, die Therapie mit Medikamenten erheblichsicherer zu machen. eLiSa unterstützt den Hausarzt, Facharzt oder Arzt imKrankenhaus, damit er die beste Therapie für Sie auswählen kann.“

Wie funktioniert das Versorgungsmodell? Stimmt der Patienteiner Teilnahme zu, überträgt die Krankenkasse auf Basis von Abrechnungsdatenwichtige Gesundheitsinformationen des Patienten an den Mediziner. Dazu gehörenDiagnosen, durchgeführte Untersuchungen und Behandlungen, verordneteMedikamente, Aufenthalte in Kliniken, Heil- und Hilfsmittelverordnungen und dieKontaktdaten aller mitbehandelnden Ärzte – alles aus den letzten 36 Monaten vorder Einwilligung. Auf Basis dieser Daten führt der Mediziner dann einen digitalunterstützen Medikationscheck durch: Laut AOK wird dabei geprüft, obbeispielsweise Wechselwirkungen oder andere Risiken vorliegen. Falls es Risikenoder Probleme gibt, kann der Arzt neu verordnen. Letzter Schritt imVersorgungsmodel ist die Ausstellung des bundeseinheitlichen Medikationsplans –den es derzeit nur in Papierform gibt.

  

AOK: Wir starten am Ort des Geschehens

Zum Thema Datensicherheit erklärt die AOK Nordost auf ihrerInternetseite: „Nur mit Ihrem Einverständnis kann der Arzt die für dieBehandlung relevanten Daten in eLiSa einsehen. Die Software liest dieseInformationen aus den Abrechnungsdaten der AOK Nordost für Leistungen vonÄrzten und Apothekern aus und stellt sie in übersichtlicher Form zur Verfügung.“eLiSa entspreche zudem den Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).Alle Versichertendaten sind laut AOK verschlüsselt bei der Kasse gespeichert. „Sieentscheiden, ob und welche Ihrer behandelnden Ärzte Ihre Daten einsehen dürfen.“

Die Beteiligung von Arzneimittel-Fachexperten, alsoApothekern, ist in dem Modell derzeit nicht vorgesehen. Susanne Dolfen,Leiterin Arzneimittelversorgung bei der AOK Nordost, erklärte gegenüberDAZ.online: „Uns ist es wichtig, das Medikationsmanagement unserer Versichertenflächendeckend und rasch zu verbessern. Deshalb starten wir im ersten Schrittam sogenannten Ort des Geschehens, nämlich da, wo die Entscheidung über dieadäquate medikamentöse Therapie getroffen und angepasst werden kann.“

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