Bereits zum Bundesliga-Start: Länder wollen bald bis zu 25.000 Menschen in Stadien erlauben

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die Inzidenz liegt in Deutschland heute bei 5,1, der Anteil der Ansteckungen mit der Delta-Variante an allen Corona-Neuinfektionen verdoppelte sich erneut. Währenddessen scheinen die Fälle auf Mallorca zu explodieren. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 7. Juli

Corona-News im Überblick:

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Mehr als 2500 Corona-Infektionen im Zusammenhang mit Fußball-EM

07.03 Uhr: Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM bislang mehr als 2500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche der Europameisterschaft sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Infektionsfälle in sieben Ländern ließen sich mit der EM in Verbindung bringen, sagte die zuständige Direktorin Vicky Lefevre. Schottland sei mit 1991 Fällen dabei am weitaus stärksten betroffen.

Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden. Chloe Knott – Danehouse/Getty Images Fans beim EM-Spiel England gegen Schottland am Freitag im Londoner Wembley-Stadion

Nicht sicher ist, wo sich die betroffenen Fans angesteckt haben. Dies könne sowohl in Stadien als auch in Fanzonen, bei der Reise wie auch bei privaten Treffen im Umfeld der Spiele passiert sein. Die Entwicklung sei angesichts der Corona-Lage "nicht unerwartet", sagte Lefevre. Großveranstaltungen mit Menschenmassen seien weiter mit Risiken behaftet. Zudem verwies sie darauf, dass die Delta-Variante noch nicht "auf der Bildfläche" gewesen sei, als die Planungen für die EM-Spiele mit zehntausenden Zuschauern festgezurrt worden waren.

Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fußball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag.

Besonders ein Aspekt beunruhigt Lauterbach an Impf-Erkenntnissen aus Israel

06.23 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sorgt sich wegen Berichten über eine möglicherweise verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante. "Wenn sich die Daten bestätigen, ist das Grund zur Sorge", sagte Lauterbach der „Augsburger Allgemeinen“. Hintergrund sind Vermutungen israelischer Pandemie-Experten, welche den Anstieg der Ansteckungszahlen in Israel trotz schneller Impfkampagne auf die Delta-Mutation zurückführen.

Besonders ein Aspekt gibt Lauterbach zu denken: "Was mich an der Studie eher noch beunruhigt hat, ist die Tatsache, dass sieben Prozent der Geimpften schwer erkranken konnten", sagte SPD-Mann Lauterbach der "Augsburger Allgemeinen". Möglicherweise sei nicht die Delta-Variante allein für die geringere Wirksamkeit verantwortlich, sondern auch weitgehende Lockerungen. Gefährlich sei jedenfalls die Mischung aus Verbreitung der mutierten Corona-Variante und gleichzeitigen Lockerungen, warnte Lauterbach.

Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Israel könnte ein "erstes Signal" für eine verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe sein, sagte der Vorsitzende des israelischen Expertengremiums zu Covid-19, Ran Balicer, am Montag.

Obwohl der Großteil der Erwachsenen in Israel mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer immunisiert wurde, nahmen die Fallzahlen zuletzt wieder zu. Durch eine der schnellsten Impfkampagnen weltweit hatte Israel die Zahl der Neuansteckungen zuletzt auf rund fünf pro Tag reduziert. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante stieg die Zahl wieder auf zuletzt rund 300 neue Fälle pro Tag. © 2021 SID Karl Lauterbach

RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder auf 5,1

Mittwoch, 07. Juli, 06.12 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter am Mittwochmorgen mitteilte, lag die Inzidenz bei 5,1 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Am Wochenende war der Wert erstmals seit langem unter fünf gesunken. Am Sonntag und Montag lag er dann wieder bei fünf, am Dienstag erneut bei 4,9.

Wie das RKI weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden insgesamt 985 Corona-Neuinfektionen sowie 48 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt damit bei 3.732.549, die Zahl der Corona-Toten beträgt 91.110.

Die Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus gibt weiter Anlass zur Sorge. Der Anteil der Ansteckungen mit der zuerst in Indien festgestellten Variante an allen Corona-Neuinfektionen verdoppelte sich laut RKI nach den vorerst aktuellsten Zahlen aus der dritten Juniwoche erneut auf nun 37 Prozent.

Spanischer Corona-Hotspot Katalonien schränkt Nachtleben stark ein

21.45 Uhr: Zur Eindämmung der seit Tagen rasant steigenden Infektionszahlen schränkt der spanische Corona-Hotspot Katalonien das Nachtleben stark ein. Man werde eine Schließung der Innenbereiche aller nächtlichen Vergnügungslokale anordnen, teilte die Regionalregierung am Dienstag in Barcelona mit. Die Maßnahme solle am Freitagabend in Kraft treten. Über die Details werde noch gesprochen, sagte Regierungssprecherin Patricia Plaja. "Die Pandemie ist nicht zu Ende. Es gibt neue Varianten, die sehr ansteckend sind. Und viele sind noch nicht geimpft", warnte sie.

So schlimm wie in der beliebten Urlaubsregion an der Grenze zu Frankreich ist die Corona-Lage derzeit nirgendwo in Spanien. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kletterte dort zuletzt auf gut 253. Vor einer guten Woche lag dieser Wert noch bei 55. Zum Vergleich: In Spanien betrug die landesweite 7-Tage-Inzidenz etwa 143, in Deutschland nur 5. Ungeachtet der besorgniserregenden Lage sind die Strände, aber auch Hotels, Kneipen und Läden in Barcelona und anderen Küstengemeinden Kataloniens dieser Tage zum Teil total überfüllt, wie Medien berichteten.

Unter den Besuchern gebe es "viele Touristen aus anderen Ländern Europas, die einräumen, sie seien vom pulsierenden Nachtleben angezogen" worden, schrieb die Zeitung "El Periódico". Obwohl die Zahlen nirgendwo in Spanien so schnell steigen wie in Katalonien, nimmt die Inzidenz praktisch überall im Land zu. Auf den Balearen mit Mallorca, der liebsten Urlaubsinsel der Deutschen, betrug sie zuletzt 127. Es sind nach amtlichen Angaben vor allem junge Menschen zwischen 12 und 29, die sich derzeit anstecken. Die Delta-Variante ist allerdings in Spanien noch nicht so weit verbreitet wie in Großbritannien, Portugal oder auch Deutschland.

Corona-Neuinfektionen in Griechenland steigen stark an

17.33 Uhr: Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Griechenland hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Am Dienstag meldete die griechische Gesundheitsbehörde 1797 Neuinfektionen binnen 24 Stunden für das Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern. Vergangene Woche waren noch zwischen 600 und 700 Neuinfektionen täglich gemeldet worden.

Gut die Hälfte aller Neuinfektionen beträfen junge Menschen unter 30 Jahren, teilten die Experten mit. Es wird vermutet, dass der Anstieg auf das Nachtleben zurückzuführen ist – Griechenland hatte erst Anfang vergangener Woche die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, die von 1.30 Uhr bis 5.00 Uhr galt. Als weiterer Grund für den Anstieg gilt die Ausbreitung der Delta-Variante.

Griechische Medien berichteten am Dienstag, die Regierung erwäge erneut Maßnahmen wie nächtliche Ausgangssperren und Reiseverbote – allerdings sollen Maßnahmen künftig nur für ungeimpfte Bürger gelten. Gleichzeitig soll die Impfkampagne noch stärker vorangetrieben werden, unter anderem mit mobilen Impf-Stationen an Urlaubszielen.

Labore: Delta bei fast jeder zweiten Corona-Infektion

15.38 Uhr: In deutschen Laboren geht mittlerweile knapp die Hälfte aller untersuchten Corona-Befunde auf die Delta-Variante zurück. Das teilte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mit. Demnach betrug der Delta-Anteil bei der Datenerhebung der Woche bis 4. Juli 47 Prozent. Der Verband sprach von einem "erwartungsgemäßen" Anstieg. Die Zahlen des ALM decken sich in etwa mit der Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) von vergangener Woche. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante "mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht", schrieb das RKI mit Bezug auf die Woche bis 4. Juli. Aktuelle Daten des RKI werden am Mittwochabend erwartet.

Zuletzt seien in den ALM-Laboren 613.991 PCR-Untersuchungen innerhalb eine Woche gemacht worden. Dabei gab es 5065 positive Befunde, das entspreche einer weiterhin niedrigen Positivrate von 0,8 Prozent.

Weiterhin gebe es Kapazitäten für rund zwei Millionen PCR-Tests pro Woche. "Es gilt unverändert, dass aufgrund der deutlichen Ausbreitung der Delta-Variante die Kapazitäten vorgehalten werden, damit wir jederzeit auf kurzfristige Herausforderungen reagieren können", sagte Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM, laut einer Mitteilung.

Berlin lockert weiter: Künftig bis zu 5000 Menschen bei Veranstaltungen, OP-Masken ausreichend

14.30 Uhr: Berlin hat weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen verkündet. Laut "RBB", die sich auf einen Beschluss der Staats- und Landeskanzleien der Länder berufen, dürfen künftig wieder Veranstaltungen mit bis zu 5000 Personen erlaubt sein. Damit sollen Großveranstaltungen für deutsche Profiligen und Pokalwettbewerbe möglich werden.

Vielerorts sollen künftig außerdem OP-Masken ausreichend sein und in Innenräumen sind wieder mehr Menschen erlaubt. Lediglich bei körpernahen Dienstleistungen und im Nahverkehr bleiben FFP2-Masken Pflicht, ansonsten reicht die dünnere OP-Maske. In Innenräumen dürfen zudem bei privaten Feiern bis zu 50 Menschen zusammenkommen.

Länder wollen bald 25.000 Menschen in Stadien erlauben

14.05 Uhr: Die Länder wollen wieder mehr Zuschauer in Stadien lassen. Vor dem Start der Bundesliga haben sich die Senats- und Staatskanzleien der Länder am Dienstag auf ein neues Zuschauer-Konzept in Stadien und Hallen geeinigt. "Business Insider" liegt das Konzept exklusiv vor.

Der Plan sieht demnach vor: Wenn die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner am Austragungsort über 35 liegt und das Infektionsgeschehen nicht klar eingrenzbar ist, sind maximal 5000 Zuschauer zugelassen. Ist die Inzidenz niedriger, liegt die zulässige Auslastung bei maximal 50 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität – in jedem Fall aber bei "nicht mehr als insgesamt 25.000 Zuschauenden", heißt es im Papie

Bayern will davon jedoch wegen der hochansteckenden Delta-Mutation abweichen. Im Beschluss heißt es dazu: "maximal zulässige Zuschauerzahl zunächst auf 35 Prozent der jeweiligen Vollauslastung und maximal 20.000 Zuschauer beschränken".

Wer zur Bundesliga ins Stadion will, braucht einen negativen Corona-Test. Geimpfte und Genesene sind davon ausgenommen. Im Stadion soll es "mindestens abseits des eigenen Platzes und auf allen Begegnungsflächen" eine Pflicht zu medizinischen Masken geben. Es soll Beschränkungen beim Alkoholausschank geben, zwei Bundesländer wollen sogar ein allgemeines Alkoholverbot einführen. Laut des Beschlusspapiers sollen die Regelungen vorerst bis zum 11. September gelten.

Trotz Delta: Länder wollen Sport- und Kulturveranstaltungen mit bis zu 25.000 Zuschauern wieder erlauben

13.54 Uhr: Große Sport- und Kulturverstaltungen mit bis zu 25 000 Zuschauern sollen trotz der zunehmend grassierenden Delta-Variante nach dem Willen der Länder wieder möglich werden. Das geht aus einem heute gefassten Beschluss der Chefs der Staatskanzleien hervor, der der dpa vorliegt.

Reisebranche: Viele Urlauber halten trotz Delta-Sorgen an Plänen fest

11.01 Uhr: Deutsche Reiseanbieter spüren nach eigenen Angaben bislang keine Folgen der Delta-Variante im Buchungsverhalten von Kunden. Veranstalter beobachten derzeit keine Stornierungen im großen Stil aus Sorge vor Corona-Ansteckungen im Urlaub, wie mehrere Unternehmen auf Anfrage berichteten. "Speziell für kurzfristigere Reisen noch in den Sommerferien 2021 verzeichnen wir weiterhin eine sehr hohe Nachfrage", sagte Ralph Schiller, Chef des Reisekonzerns FTI. Selbst bei medial stark im Fokus stehenden Regionen wie Mallorca reagierten Gäste besonnen, "so dass wir für die Insel derzeit kein erhöhtes Stornierungsaufkommen vermelden".

Anbieter DER Touristik stellt derzeit ebenfalls "keine vermehrten Stornierungen" fest. Die Kurzfristbuchungen zeigten, dass viele Kunden jetzt ihren ausgefallenen Sommerurlaub aus 2020 nachholen möchten, sagte DER-Touristik-Chef Ingo Burmester. "Wir sehen aber an den Anfragen in unserem Servicecenter auch, dass die Diskussion in den Medien für Verunsicherung bei den Verbrauchern sorgt."

Andreas Rüttgers, Leiter Touristik beim Veranstalter Schauinsland-Reisen, kann bis auf die jüngsten Portugal-Stornierungen bisher keinen negativen Effekt der Delta-Variante beobachten. "Da Portugal ab dem 7.7.2021 nicht mehr als Virusvariantengebiet eingestuft wird, könnte sich hier die angespannte Situation ebenfalls wieder ändern", sagte er am Dienstag. Aktuell würden alle Buchungen sehr kurzfristig oder bereits für den kommenden Winter getätigt.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) erklärte, es sei noch zu früh, um die Auswirkungen der Delta-Variante auf das Buchungsverhalten von Kunden zu quantifizieren. Generell sei die Lust der Menschen zu verreisen ungebrochen. Im besonders von der Delta-Variante betroffenen Portugal hätten Veranstalter aber nicht nur Reisen abgesagt, sondern nähmen vorerst keine neuen Buchungen an. "Sie haben die Systeme zugemacht für eine gewisse Zeit", sagte eine DRV-Sprecherin.

Der weltgrößte Reiseanbieter Tui wollte sich zu den Folgen der Delta-Sorgen auf das Buchungsverhalten nicht äußern. Der Veranstalter Alltours teilte mit, für eine Aussage sei es noch zu früh.

RKI registriert 440 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 4,9

04.55 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 440 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 404 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI nun mit bundesweit 4,9 an (Vortag: 5,0; Vorwoche: 5,4). Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz während der dritten Corona-Welle hatte es am 26. April 2021 mit 169,3 gegeben. Danach sank der Wert – von wenigen Ausreißern abgesehen – ziemlich stetig. Zuletzt deutete sich aber eine mögliche Trendwende an, vor der Pandemie-Experten wegen der zunehmenden Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante schon seit längerem warnen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 31 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 57 Tote gewesen.

Hausärzte im Rheinland wollen kein Astrazeneca mehr

Dienstag, 06. Juli, 02.03 Uhr: In der laufenden Corona-Impfkampagne wollen die Praxen im Rheinland nach Angaben des Hausärzteverbandes künftig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken.

"Astazeneca wird zunehmend der Ladenhüter unter den Impfstoffen. Er ist politisch einfach zerredet worden. Die aktuelle Stiko-Empfehlung unterstützt dies noch. Viele Patienten wollen den Wechsel auf Biontech", so Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. "Wir werden den Impfstoff jetzt aber verwerfen und Biontech einsetzen", sagte Funken.

Viele Patienten wünschten die Möglichkeit, zu Biontech zu wechseln, häufig auch, weil sie so schneller zur Zweitimpfung kommen können. Das sei verständlich, so Funken. "Für die Hausärzte bedeutet das andererseits organisatorischen Stress. Termine müsse neu vergeben, Impfstoffe anders verplant werden", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein.

Reisebeschränkungen für Portugal und Großbritannien werden gelockert

21.20 Uhr: Die Bundesregierung lockert die wegen der Verbreitung besonders ansteckender Corona-Varianten verhängten Einreisebeschränkungen für Portugal, Großbritannien und Nordirland, Russland, Indien und Nepal deutlich. Am Mittwoch werden die fünf Länder vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft, wie das Robert Koch-Institut am Montagabend mitteilte. Damit ist die Einreise nach Deutschland für alle Personengruppen wieder möglich. Für vollständig Geimpfte und Genesene entfällt die Quarantänepflicht ganz, für alle anderen wird sie verkürzt.

Indien war bereits Ende April als Virusvariantengebiet eingestuft worden, im Mai folgten Nepal und Großbritannien, das EU-Land Portugal sowie Russland erst am 29. Juni. In dieser höchsten Corona-Risikokategorie gelten drastische Einreisebeschränkungen:

  • Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen keine Personen aus Virusvariantengebieten nach Deutschland transportieren, es sei denn, sie sind deutsche Staatsbürger oder haben einen Wohnsitz in Deutschland.
  • Wer aus Virusvariantengebieten nach Deutschland einreist, muss für 14 Tage in Quarantäne – auch wenn er oder sie vollständig geimpft oder genesen ist.

Mit der Herabstufung zum Hochinzidenzgebiet entfällt das Beförderungsverbot ganz, die Einreise nach Deutschland ist also für alle Personen mit allen Verkehrsmitteln wieder grundsätzlich möglich. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss nur noch für zehn Tage in Quarantäne, kann sie aber durch einen zweiten Test auf fünf Tage verkürzen. Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 57 Todesfälle verzeichnet.

Johnson bestätigt: England soll Corona-Maßnahmen ab 19. Juli beenden

19.10 Uhr: In England sollen am 19. Juli alle Corona-Maßnahmen beendet werden. Dann fallen Abstandsregeln, Maskenpflicht und die Vorschrift zum Homeoffice weg, wie der britische Premierminister Boris Johnson am Montag bestätigte. In Pubs muss nicht mehr ausschließlich am Tisch serviert werden, bei Großveranstaltungen gibt es in Stadien und Arenen keine Platzbeschränkung mehr. Johnson betonte, dass die verbindliche Entscheidung nach einer weiteren Überprüfung der Pandemie-Daten am kommenden Montag (12. Juli) getroffen werde. Simon Dawson / No10 Downing Street / Handout Rutschen England und der Rest Großbritanniens in die Delta-Welle? Premierminister Boris Johnson am Donnerstag anlässlich des EM-Spiels England gegen die Ukraine

In Großbritannien hatte sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zuletzt deutlich erhöht. "Diese Pandemie ist beileibe nicht vorbei", sagte Johnson. Die Zahl der Neuinfektionen steige rasant, er erwarte schon bald 50.000 Fälle täglich. Doch die Impfstoffe hätten die Verbindung zwischen Neuinfektionen sowie Todesfällen und Krankenhauseinweisungen deutlich geschwächt. "Wir müssen ehrlich sein: Wenn wir die Gesellschaft nicht in den kommenden Wochen wieder öffnen können (…), wann werden wir sonst zum normalen Leben zurückkehren können?", sagte Johnson. Er verwies auf gute Bedingungen mit warmem Sommerwetter und den Schulferien.

An der Entscheidung hatte es bereits im Vorfeld Kritik gegeben. Wissenschaftler, Gewerkschaften und die Opposition forderten, vor allem die Maskenpflicht als einfachstes Mittel zur Virusabwehr aufrechtzuerhalten. Auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan schloss sich mit Blick auf die Auswirkungen auf den Nahverkehr diesen Forderungen an. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov sprachen sich gut zwei Drittel der Befragten für die Beibehaltung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr sowie in Geschäften aus. Die Billigairlines Ryanair (Irland) und Easyjet (Großbritannien) kündigten bereits an, an Bord ihrer Flugzeuge müssten weiterhin Masken getragen werden, unabhängig von den Regeln am Abflug- oder Zielort.

Norwegen verschiebt nächste Corona-Lockerungen wegen Delta-Variante

17.10 Uhr: Die Norwegerinnen und Norweger müssen wegen Sorgen vor der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus auf die nächste Lockerungsstufe bei den staatlichen Beschränkungen warten. Die Öffnungsstufe vier werde auf Empfehlung der Gesundheitsbehörden bis mindestens Ende Juli oder Anfang August aufgeschoben, teilte die Regierung am Montag mit. Dies liege an Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Infektionsentwicklung und der Delta-Variante sowie der Impfstoffversorgung.

Es gebe ein Risiko, dass die zunächst in Indien aufgetauchte Virus-Variante eine vierte Infektionswelle unter Nicht- oder Einfach-Geimpften sowie unter gefährdeten Gruppen auslösen könnte, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg auf einer Pressekonferenz in Oslo. Ob man nun Ende des Monats oder Anfang August in Stufe vier der Öffnungsschritte übergehen könne, hänge von der Infektionslage, der Kapazität der Gesundheitsdienste und dem Stand der Impfkampagne ab. Bislang haben fast zwei Drittel aller norwegischen Erwachsenen die erste Impfdosis erhalten, knapp 37 Prozent sind komplett geimpft.

Zugleich nimmt die Regierung kleinere Nachbesserungen bei Öffnungsstufe drei vor. Unter anderem wird die Anzahl der Teilnehmer bei Veranstaltungen mit und ohne festen Sitzplätzen ab Donnerstag angehoben. Diese Änderungen machten es einfacher, Festivals und andere Sommer-Events zu veranstalten, sagte Solberg. In Stufe vier ist unter anderem vorgesehen, dass Universitäten und Hochschulen weitgehend zum Präsenzunterricht zurückkehren können.

 

 

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