Lavendel- und Koriander-Öl wirksam gegen toxische Alzheimer-Proteine – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Neurotoxizität von Beta-Amyloid mit Lavendel und Koriander beheben?

Bei Alzheimer-Erkrankungen bilden sich vermehrt Ablagerungen des Proteins Beta-Amyloid im Gehirn. Angesichts der neurotoxischen Wirkung von Beta-Amyloid wird angenommen, dass hier auch ein Zusammenhang mit dem Verlauf der Erkrankung besteht. Mit den ätherischen Ölen aus Lavendel und Koriander können die Zellen jedoch möglicherweise vor der Neurotoxizität des Proteins geschützt werden, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Angesichts des vermuteten Zusammenhangs zwischen den Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn und Alzheimer suchen Forschende seit Jahren nach Wegen, um diese Ablagerungen zu verhindern. Das italienische Forschungsteam um Vincenzo De Feo von der Universität Salerno hat in seiner aktuellen Studie einen anderen Weg verfolgt und überprüft, ob die Zellen mit Lavendel- und Koriander-Öl vor der neurotoxischen Wirkung des Beta-Amyloids geschützt werden können. Veröffentlicht wurden ihre Ergebnisse in dem Fachmagazin „Phytotherapy Research“.

Auf der Suche nach natürlichen Wirkstoffen

„Da derzeit keine Heilung oder vorbeugende Therapie zur Verfügung steht, um der Alzheimer-Krankheit entgegenzuwirken, haben wir Verbindungen natürlichen Ursprungs untersucht, um neue potenzielle neuroprotektive Wirkstoffe für die Behandlung zu finden“, erläutert das Forschungsteam.

Neuroprotektive Wirkung ätherischer Öle untersucht

In Versuchen an Zellkulturen mit sogenannten „ neuronal differenzierten PC12-Zellen“ testeten die Forschenden die neuroprotektive Wirkung ätherischer Öle aus Lavendel und Koriander und ihres Hauptwirkstoffs Linalool gegen die Neurotoxizität, die durch bestimmt Beta-Amyloid-Oligomere verursacht wird (Aβ1‐42-Oligomere). Dies Oligomere gelten als molekulare Schlüsselfaktoren der Neurodegeneration bei Alzheimer, so das Forschungsteam.

Verbesserte Überlebensfähigkeit der Zellen

„Wir fanden heraus, dass ätherische Öle aus Lavendel- und Koriander in der Konzentration von 10 μg/mL sowie Linalool in der gleichen Konzentration in der Lage waren, die Überlebensfähigkeit der Zellen zu verbessern und nuklearmorphologische Anomalien in Zellen zu reduzieren, die für 24 Stunden den Aβ1-42-Oligomeren ausgesetzt waren“, berichten die Forschenden.

Das Ergebnis an den neuronal differenzierten PC12-Zellen stimme auch mit früheren in vivo-Studien überein, in denen über ein mögliches neuroprotektives Potenzial des ätherischen Öls aus Lavendel und Koriander berichtet wurde, so das Forschungsteam weiter.

Zudem hab sich in der aktuellen Untersuchung gezeigt, dass Lavendel- und Koriander-Öl sowie Linalool „dem durch Aβ1-42-Oligomere induzierten Anstieg der intrazellulären Produktion reaktiver Sauerstoffspezies und der Aktivierung des pro-apoptotischen Enzyms Caspase-3 entgegenwirken.“

Therapeutische Anwendungsmöglichkeiten überprüfen

Die aktuelle Studie liefert nach Einschätzung des Forschungsteams wichtige Belege dafür, dass die ätherischen Öle aus Lavendel und Koriander sowie ihr Hauptbestandteil Linalool als natürliche Wirkstoffe gegen die Neurotoxizität von Beta-Amyloid genutzt werden könnten. Weiter Studien sollten die Anwendungsmöglichkeiten bei Menschen und den Effekt auf den Verlauf der Alzheimer-Krankheit nun überprüfen. (fp)

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