RKI meldet bitteren Rekord: 33.949 Neuinfektionen! Inzidenz steigt auf 154,5

Das RKI registriert am Donnerstagmorgen so viele Neuinfektionen wie noch nie. Insgesamt 33.949 neue Fälle wurden der Gesundheitsbehörde gemeldet. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt derweil auf 154,5. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona vom 4. November

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten.
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick.

Lauterbach hält viele Gastro-Kontrollen für zu "läppisch" – "2G ist der Königsweg"

06.24 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Corona-Kontrollen vieler Gastronomen und Veranstalter in Deutschland für zu "läppisch". In vielen Restaurants in Deutschland werde nur unzureichend überprüft, ob Gäste geimpft seien oder einen aktuellen Schnelltest vorweisen könnten, sagte Lauterbach am Mittwoch im "Spiegel"-Spitzengespräch. Um der vierten Welle zu begegnen, halte er weitere Einschränkungen schon bald für unabdingbar. Michael Kappeler/dpa Der Gesundheitsexperte der SPD: Karl Lauterbach.

Der SPD-Politiker forderte von den Bundesländern klare Regelungen: "2G bringt am meisten, das ist der Königsweg". Er empfahl, Restaurants, Clubs und andere Veranstaltungsorte nur noch für Geimpfte oder Genesene zu öffnen. 

Der Politik warf der Gesundheitsexperte vor, zu spät ausreichend über die Notwendigkeit der Auffrischungsimpfungen aufgeklärt zu haben. "Die gesamte erwachsene Bevölkerung wird noch mal eine Booster-Impfung brauchen", sagte er. Es sei ein Fehler gewesen, die Impfzentren vorschnell abzuwickeln.

RKI meldet Rekordzahl an Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 154,5

Donnerstag, 4. November, 06.00 Uhr: Die Zahl täglich gemeldeter Neuinfektionen in Deutschland hat einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 33.949 Corona-Neuinfektionen und damit 172 mehr als am 18. Dezember. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstag 03.50 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 28.037 Ansteckungen gelegen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag demnach bei 154,5. Am Vortag hatte der Wert bei 146,6 gelegen, vor einer Woche bei 130,2. Sebastian Gollnow/dpa/Illustration Eine Person tropft eine Flüssigkeit in einen Corona-Schnelltest.

Es blieb zunächst offen, inwiefern der Feiertag Allerheiligen am Montag in fünf Bundesländern eine Rolle bei der Entwicklung der Zahlen spielte. Am 18. Dezember waren binnen 24 Stunden 33.777 Fälle gemeldet worden. Darin waren rund 3500 Fälle Nachmeldungen aus Baden-Württemberg vom Vortag enthalten. Der bisherige Höchststand der dritten Infektionswelle hatte am 22. April bei 29 518 gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 165 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 126 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.672.368 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Mittwoch mit 3,62 an (Dienstag: 3,29). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.328.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96.192.

  • Lesen Sie auch: Sabotage, Blockaden, Hungerstreik – Die Klima-"Zeitbombe" tickt – jetzt bringen Aktivisten radikale Proteste ins Spiel

Bei Wagenknechs Impf-Äußerungen hat Lauterbach eine "dunkle Vermutung"

22.20 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Sahra Wagenknecht in einem Interview mit dem "Spiegel" scharf kritisiert. Wagenknecht hatte sich in der Talkshow von Anne Will skeptisch gegenüber der Corona-Impfung gezeigt. "Das schadet", sagte Lauterbach über Wagenknechts Aussagen.

Laut dem SPD-Politiker gebe es zwei Möglichkeiten. Erste Möglichkeit: Wagenknecht kennt sich in dem Thema nicht aus – "eine denkbare Interpretation", so Lauterbach. Die zweite Option: "Sie weiß mehr, aber stellt es falsch dar." Er habe eine "dunkle Vermutung", dass Wagenknecht Fakten zur Corona-Impfung bewusst falsch darstelle, sagte Lauterbach dem "Spiegel".

Lage in Sachsens Kliniken kritisch

21.03: Die Corona-Pandemie in Sachsen verschärft sich rasant. Mit 4469 Neuinfektionen gegenüber dem Vortag wurde am Mittwoch ein neuer Tagesrekord erreicht, wie das Sozialministerium auf Anfrage bestätigte. Die Betten von Normal- und Intensivstationen der Kliniken füllen sich immer schneller mit Corona-Patienten. Die Lage ist aus Sicht der sächsischen Krankenhausgesellschaft (KHG) besorgniserregend. Die Vorwarnstufe ist erreicht, da der Belastungswert von 650 Betten auf Normalstation an fünf aufeinander folgenden Tagen überschritten wurde, und gilt nach Ministeriumsangaben ab Freitag.

Der Normalbetrieb in den Krankenhäusern müsse heruntergefahren werden, um die benötigten Betten für Covid-19-Erkrankte bereitzuhalten, sagte der stellvertretende Geschäftsführer der KHG, Friedrich München, in Leipzig. Derzeit stünden landesweit noch etwa 200 Betten auf den Intensivstationen für Covid-19-Patienten zur Verfügung. Dazu komme, dass seit dem Vorjahr bis zu zehn Prozent des Pflegepersonals abgewandert seien. "Wenn die derzeitige Entwicklung so weitergeht, kriegen wir eine kritische Situation."

Laut der aktuellen Übersicht des Sozialministeriums sind 920 der 1300 Betten auf Normalstationen und 224 von insgesamt 420 auf Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt. Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Mittwoch bei 289,7. Damit ist der Freistaat weiter das Bundesland mit der zweithöchsten Wocheninzidenz nach Thüringen (338,2) – und Schlusslicht bei der Impfquote mit 56,8 Prozent bei Zweitimpfungen.

12-jähriges Kind stirbt zwei Tage nach Corona-Impfung

19.24 Uhr: Ein zwölf Jahre altes Kind ist im Kreis Cuxhaven zwei Tage nach seiner Zweitimpfung gegen das Coronavirus gestorben. Wegen des zeitlich engen Zusammenhangs sei vom Gesundheitsamt die Obduktion des Leichnams in Auftrag gegeben worden, die auch bereits erfolgt sei, teilte der Kreis am Mittwoch mit.

"Zwar liegt der abschließende Obduktionsbericht noch nicht vor, das vorläufige Obduktionsprotokoll legt jedoch bereits nahe, dass der Tod des Kindes in Folge der Impfung eingetreten ist", hieß es in einer Mitteilung. Mit Blick auf Vorerkrankungen des Kindes könne nach Angaben des Rechtsmedizinischen Instituts des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf vor der Auswertung von Feingewebe-Untersuchungen eine mögliche andere Ursache jedoch noch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Ergebnisse sollten bis Donnerstag vorliegen. Es wurde der Impfstoff Biontech verwendet.

Gemeldete Todesfälle im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona- Impfung bei Kindern und Jugendlichen sind extrem selten. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) führt bis 30. September fünf solche Verdachtsfälle auf, die sich auf einen tödlichen Ausgang im Abstand von 2 bis 24 Tagen nach Impfung mit dem Produkt von Biontech beziehen. Bei mindestens drei der Jugendlichen bestanden laut PEI schwere Vorerkrankungen.

Tod eines Covid-Patienten: Oberarzt aus Essen zu Haftstrafe verurteilt

18.32 Uhr: Ein Oberarzt des Essener Universitätsklinikums ist vor dem Landgericht der nordrhein-westfälischen Stadt wegen Totschlags zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 45-Jährige einem Patienten im November eine tödliche Kombination von Medikamenten verabreichte, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Offenbar habe der Mediziner den 47-Jährigen "erlösen" wollen.

Um Sterbehilfe hätten jedoch weder der Patient noch seine Familie gebeten, weswegen die Tat als Totschlag gewertet wurde. Der Arzt habe dem Schwerkranken Dosierungen von Beruhigungsmitteln verabreicht, die "jenseits von Gut und Böse" gewesen seien, sagte der Sprecher. Dazu habe er dem Mann Kaliumchlorid gespritzt. Nach Auffassung der Kammer war die Tat einer Überforderungssituation geschuldet.

Während der Ermittlungen und vor Gericht habe der Mediziner immer wieder andere Geschichten erzählt, um einen Freispruch zu erreichen, sagte der Sprecher. Das Gericht habe ihm die "Lügen" jedoch nicht geglaubt. Ein Berufsverbot sprach die Kammer nicht aus.

Der Beschuldigte aus Detmold hatte seit Februar vergangenen Jahres als Arzt am Uniklinikum Essen gearbeitet. Nach Gerichtsangaben war er zunächst im Bereich der Kardioaanästhesie tätig und wechselte im Juli in den Teil der Intensivstation, in dem auch Covid-19-Patienten behandelt wurden. Dabei sei er auch in die Sterbebegleitung von schwerstkranken Patienten eingebunden gewesen.

Die Staatsanwaltschaft legte ihm zur Last, einem 47 Jahre alten Niederländer, der wegen einer Lungenentzündung bei einer Covid-19-Infektion von Venlo nach Essen verlegt worden war, eine "kombinierte überdosierte" Injektion verabreicht zu haben. Demnach spritzte er dem Mann vier verschiedene Mittel. Die Injektion soll unabhängig von der schweren Grunderkrankung des Manns "unmittelbar" zum Tod des Patienten geführt haben. Die Tat fiel nur auf, weil ein Pfleger sie zufällig beobachtet hatte, wie der Gerichtssprecher sagte.

Die Frau des gestorbenen Patienten trat als Nebenklägerin auf. Der Angeklagte befindet sich seit dem 18. November in Untersuchungshaft. B. werden noch zwei weitere Fälle des Totschlags zur Last gelegt, die nach Gerichtsangaben "ähnlich gelagert sind". In diesen beiden Fällen hätten die Beweise bisher jedoch nicht für die Eröffnung eines Prozesses gereicht.

Merkel: Ungeimpfte müssen sich auf neue Einschränkungen einstellen

16.46 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland verschärft sich weiter: Bei einem Ansteigen der Infektionszahlen hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) neue Einschränkungen für möglich – diese sollen aber nur Ungeimpfte treffen, wie sie am Mittwoch über ihren Sprecher Steffen Seibert in Berlin erklären ließ. Menschen mit vollständigem Impfschutz sollten davon ausgenommen werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: Die vierte Infektionswelle habe Deutschland "mit besonderer Wucht getroffen".

Der Kanzlerin bereite die derzeitige Pandemielage "große Sorge", sagte Seibert. "Wenn sich die pandemische Lage in den Krankenhäusern regional weiter zuspitzt, dann sind weitere Beschränkungen nur bei den Nicht-Geimpften möglich", fuhr er fort. Solche Beschränkungen könne es dann in Form von 2G-Regeln geben. Das heißt, Geimpfte und Genesene wären von den Beschränkungen ausgenommen. Fabian Sommer/dpa/Archivbild Angela Merkel (CDU)

Merkel ließ Sorge und ein Stück weit Unverständnis über die hohe Zahl der Ungeimpften durchblicken. Seibert sagte: "Was ihr große Sorgen macht ist, dass wir weiterhin über 16 Millionen ungeimpfte Erwachsene in Deutschland haben, mehr als drei Millionen Ungeimpfte über 60 Jahren – trotz der nachweislichen Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe, trotz der für alle und jeden verfügbaren Informationen, trotz der Leichtigkeit, mit der man jetzt an den reichlich verfügbaren Impfstoff kommen kann."

Ältere Corona-News finden Sie auf den nächsten Seiten .

  

Geben Sie uns Feedback!

Enthielt dieser Beitrag für Sie relevante Informationen?

Vielen Dank für Ihr Feedback!

 

Deutsches Auswanderer-Pärchen berichtet von dem Tag, an dem es alles verloren hat

glomex Deutsches Auswanderer-Pärchen berichtet von dem Tag, an dem es alles verloren hat

Quelle: Den ganzen Artikel lesen