Trump gibt sich in Video zuversichtlich – dennoch wirkt er deutlich angeschlagen

Wie steht es um die Gesundheit von US-Präsident Donald Trump? Nach der Pressekonferenz seines Leibarztes Sean Conley am Samstagmorgen dürften sich das viele gefragt haben. Zwar betonte der Mediziner, dass es dem US-Präsidenten im Moment "sehr gut" gehe. Auf konkrete Fragen von Journalisten reagierte er aber ausweichend. So zierte sich Conley bei der Frage, ob Trump zwischenzeitlich mit Sauerstoff versorgt werden musste oder wie hoch das Fieber gestiegen sei. "Er bekommt im Moment keinen Sauerstoff", antwortete Conley. Die "New York Times" berichtete indes, der Präsident habe am Freitag Atemprobleme gehabt. Seine Ärzte hätten ihn daraufhin noch im Weißen Haus mit Sauerstoff versorgt – und ihn schließlich in das Krankenhaus gebracht. Zunächst war von einer "Vorsichtsmaßnahme" die Rede.

Am Abend nach der Pressekonferenz veröffentliche Trump ein Video auf seinem offiziellen Twitter-Account. Etwas mehr als vier Minuten dauert der Clip, der im Walter-Reed-Militärkrankenhaus aufgenommen wurde. Trump berichtet, ihm gehe es schon wieder "viel besser", äußert sich mit Blick auf die kommenden Tage jedoch auch ungewohnt zurückhaltend. 

Trump sieht „wahre Probe“ noch vor sich

Als er in das Krankenhaus gebracht worden sei, "habe ich mich nicht so gut gefühlt", so Trump. "Jetzt fühle ich mich viel besser, wir arbeiten hart daran, mich vollständig wiederherzustellen." Und weiter: "Ich denke, ich werde bald zurück sein."

Gleichzeitig betonte er, dass der weitere Verlauf seiner Erkrankung noch offen sei: "Man weiß nichts Genaues über die nächsten paar Tage. Ich denke, das wird die wahre Probe sein. Wir werden also sehen, was in den nächsten paar Tagen passiert."

 

Angeschlagene Gesundheit

Trump wirkt in dem Clip deutlich angeschlagener als zuletzt: Noch einen Tag zuvor hatte Trump ein Video veröffentlicht, das er im Stehen gedreht hatte. Der aktuelle Clip ist wesentlich länger und zeigt ihn sitzend. In dem neueren Video trägt Trump keine Krawatte, sein Hemd ist weit geöffnet. Der US-Präsident wirkt blass. Seine Stimme klingt belegt.

Auch Trumps Leibarzt Sean Conley äußerte sich nach der Pressekonferennz etwas zurückhaltender über den Gesundheitszustand des US-Präsidenten. Trotz erheblicher Fortschritte seit der Corona-Diagnose sei Trump "noch nicht über den Berg", erklärte Conley in einem in der Nacht zum Sonntag veröffentlichten Update. Das Team, das mit Trumps Gesundheitsversorgung betraut ist, bleibe aber dennoch "vorsichtig optimistisch". Conley erklärte, Trump habe weiterhin kein Fieber und sei nicht auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen. Auch die Therapie mit dem antiviralen Mittel Remdesivir werde fortgesetzt. Trump habe bereits eine zweite Dosis des Medikaments erhalten.

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„Schwierige Zeit“ für US-amerikanische Regierung

Laut Experten sind nun vor allem die kommenden Tage entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Studien legen nahe, dass sich die Symptome bei Covid-19 entweder nach rund einer Woche deutlich bessern oder weiter verschlechtern. 

"Der Präsident wird zweifelsohne die beste medizinische Versorgung der Welt bekommen. Dennoch ist Covid-19 eine Virus-Erkrankung, die nicht wirksam geheilt werden kann, und er ist Teil einer Bevölkerungsgruppe mit hohem Risiko", erklärte der Mediziner David Strain von der University of Exeter Medical School kurz nach Bekanntwerden von Trumps Infektion. "Die kommenden Wochen werden für die amerikanische Regierung eine sehr schwierige Zeit sein."

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