WHO-Schätzung: Jeder zehnte Mensch auf der Welt könnte Corona-Infektion gehabt haben

WHO-Schätzung: Zehntel der Welt könnte Corona-Infektion gehabt haben

Jeder zehnte Mensch auf der Welt könnte sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt haben. "Unsere derzeit besten Schätzungen ergeben, dass etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung bereits mit diesem Virus infiziert gewesen sein könnten", sagte WHO-Experte Mike Ryan am Montag in Genf. Das würde einer Dunkelziffer von mehr als 700 Millionen unerkannten Infektionen zusätzlich zu den bislang rund 35 Millionen nachgewiesenen Fällen entsprechen.

Der Anteil der bereits Infizierten schwanke je nach Land, zwischen Stadt- und Landbevölkerung und auch nach sozialen Gruppen, sagte Ryan. Selbst bei einer derart hohen Dunkelziffer sei der überwältigende Großteil der Menschen weltweit immer noch dem Risiko einer Covid-19-Erkrankung ausgesetzt, betonte er. Inwiefern Menschen nach einer überstandenen Infektion mit Sars-CoV-2 gegen den Erreger zumindest eine Zeit lang immun sind, ist bislang nicht abschließend geklärt.

Irland drohen wieder landesweite Corona-Ausgangssperren

Wegen steigender Corona-Infektionen droht Irland eine erneute landesweite Ausgangssperre. Führende Vertreter der Regierung wollten am Montag mit ihrem Chef-Mediziner darüber beraten, nachdem Gesundheitsexperten am Sonntagabend empfohlen hatten, die höchste Stufe der Corona-Beschränkungen auszurufen – vergleichbar mit dem landesweiten Lockdown zu Beginn der Coronakrise im März.     

Die Empfehlung stellt die erst seit Juni amtierende Koalition vor eine schwierige Entscheidung: Bislang folgte sie stets dem Rat ihrer Experten, und sollte sie ihn diesmal ignorieren, könnte sie für neue Infektionen und Tote verantwortlich gemacht werden. Auf der anderen Seite wären landesweite Ausgangssperren äußerst unpopulär und wirtschaftlich verheerend. Im April hatte Irland mit durchschnittlich 77 Corona-Toten pro Tag einen Höchststand erreicht. Derzeit ist die Zahl der Todesopfer niedrig, doch nehmen die Infektionsfälle wieder deutlich zu. In der Hauptstadt Dublin und der Grafschaft Donegal im Nordwesten der kleinen Republik gelten bereits wieder schärfere Beschränkungen.

Schleswig-Holstein macht keine Ausnahme für Grünen-Chef Habeck

Schleswig-Holsteins Quarantäne-Pflicht für Einreisende aus vier Berliner Bezirke trifft auch den in Flensburg lebenden Grünen-Bundeschef Robert Habeck. Die einzige Ausnahmeregelung diene der "Aufrechterhaltung der Staatsfunktion", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Kiel. Dies treffe auf den zwischen dem Norden und Berlin pendelnden Habeck jedoch nicht zu. "Er ist weder Abgeordneter, noch Mitglied der Landesregierung." Zuvor hatte das "Flensburger Tageblatt" darüber berichtet.

Wegen zu hoher Corona-Infektionszahlen hat das Land die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg als Risikogebiet im Inland ausgewiesen. Für Urlauber oder Einreisende hat das zur Folge, dass sie sich sofort 14 Tage in Quarantäne begeben oder zwei negative Corona-Tests innerhalb von fünf Tagen vorweisen müssen.

Cineworld schließt vorerst Kinos in Großbritannien und USA

Wegen der Corona-Pandemie schließt die große Kinokette Cineworld vorübergehend ihre Häuser in Großbritannien und den USA. Davon seien bis zu 45.000 Beschäftigte betroffen, teilte das Unternehmen in London mit. In beiden Ländern, den größten Märkten der Kinokette, stellen demnach noch in dieser Woche weit mehr als 600 Spielstätten vorerst ihren Betrieb ein – 536 in den USA und 127 in Großbritannien. "Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagte Unternehmenschef Mookey Greidinger.

Vier Berliner Bezirke gelten in Schleswig-Holstein als Risikogebiet

Wegen zu hoher Corona-Infektionszahlen hat Schleswig-Holstein mit Tempelhof-Schöneberg jetzt den vierten Berliner Bezirk als Risikogebiet im Inland ausgewiesen. Das geht aus einer Mitteilung der Landesregierung in Kiel hervor. Die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg gelten auch weiter als Risikogebiet.  Zudem sind im Norden die Städte Hamm und Remscheid – beide in Nordrhein-Westfalen – als Risikogebiete ausgewiesen.

Mehr als 500.000 nachgewiesene Corona-Infektionen in Großbritannien

In Großbritannien sind nach offiziellen Angaben bereits mehr als eine halbe Million Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Die tatsächliche Anzahl der Ansteckungen dürfte aber weit höher liegen. Denn im Vereinigten Königreich mangelt es nach wie vor an Tests. Großbritannien ist mit mehr als 42.000 Todesfällen auch das am härtesten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

Experten werfen der Regierung vor, zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben. Sie rechnen mit einer hohen Dunkelziffer. Premierminister Boris Johnson, der selbst an Covid-19 erkrankte und auf der Intensivstation einer Londoner Klinik um sein Leben kämpfte, warnte die Briten bereits vor einem harten Winter. Medienberichten zufolge drohen bereits wieder Engpässe in Kliniken.

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Von der Leyen wegen Kontakts zu Corona-Infiziertem in Quarantäne

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich nach Kontakt zu einem Corona-Infizierten in Quarantäne begeben. Sie sei darüber informiert worden, dass eine Person, der sie am Dienstag vergangener Woche bei einem Treffen begegnet sei, am Sonntag positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden sei, teilte von der Leyen im Onlinedienst Twitter mit. Ein Corona-Test bei ihr vom Donnerstag sei negativ ausgefallen.

"Entsprechend der geltenden Regeln bin ich deswegen bis morgen früh in Selbstisolation", teilte die Kommissionschefin mit. Noch im Tagesverlauf wolle sie sich erneut auf Sars-CoV-2 testen lassen.

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Berichte: Italien plant landesweite Maskenpflicht im Freien

Italiens Regierung plant nach Medienangaben zum Corona-Schutz die Einführung einer nationalen Maskenpflicht auch im Freien. Nach Berichten sollte die vorgesehene Verschärfung der Regeln in Kürze von der Regierung in Rom veröffentlicht werden. Die Pflicht, überall und zu jeder Zeit in dem Mittelmeerland einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, könnte demnach schon ab Mittwoch gelten.

Einzelne Gebiete, zuletzt die Region Latium, hatten solche Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie schon erlassen. Bisher müssen die Schutzmasken national hauptsächlich in geschlossenen Räumen wie Läden und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln aufgezogen werden.

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach gegen innerdeutsche Reisebeschränkungen

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat sich gegen innerdeutsche Reisebeschränkungen für Menschen aus inländischen Corona-Hotspots ausgesprochen. "Ich bin persönlich nicht davon überzeugt, dass uns dies weiterbringt", sagte Lauterbach im ZDF-"Morgenmagazin" zum Vorgehen Schleswig-Holsteins, das Reisebeschränkungen für Menschen aus deutschen Landkreisen mit erhöhter Infektionszahl erlassen hat.

Lauterbach sagte, "demnächst" werde es sehr viele Kreise geben, wo die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt. "Ich glaube, dass es dann sehr unübersichtlich wird." Die Regel werde dann kaum noch sinnvoll anzuwenden sein.

Schleswig-Holstein verlangt eine 14-tägige Quarantäne oder binnen fünf Tagen zwei negative Corona-Tests von Einreisenden aus ausländischen wie inländischen Risikogebieten. Innerhalb Deutschlands fallen derzeit die Städte Hamm und Remscheid sowie die Berliner Bezirke Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg unter diese Vorschrift.

Lauterbach sagte, statt solcher Beschränkungen müssten die Virusbekämpfung und Pandemiebeherrschung in den Corona-Hotspots in den Vordergrund gestellt werden. Er forderte, die Obergrenze von 25 Gästen für private Feiern verpflichtend zu machen, das Tragen von Masken auf stark besuchten öffentlichen Plätzen anzuordnen und Schulen mit Lüftungsanlagen auszustatten.

Neun New Yorker Stadtvierteln droht erneuter Lockdown

Wegen der stark steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen hat New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio die Wiedereinführung von Restriktionen in neun Stadtvierteln angekündigt. "Heute ist leider kein Tag zum Feiern", sagte de Blasio am Sonntag. Er werde beim Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, die Schließung aller nicht dringend notwendiger Geschäfte und aller Schulen in den betroffenen Gegenden beantragen.

New York gehörte im Frühling zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Städte weltweit. Fast 24.000 Menschen starben in der Ostküsten-Metropole an den Folgen ihrer Corona-Infektion. Wochenlang galten strenge Ausgangsbeschränkungen.

In mehreren der neun Viertel, in denen die Infektionszahlen nun wieder stark steigen und die allesamt in Brooklyn oder Queens liegen, gibt es große jüdisch-orthodoxe Gemeinden. Der jüngste explosionsartige Anstieg bei den Corona-Fällen fiel mit den hohen jüdischen Feiertagen rund um Jom Kippur zusammen.

Höchste Corona-Warnstufe in Paris

Wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen wird in Paris die höchste Warnstufe verhängt. Damit treten verschärfte Maßnahmen in Kraft, wie das Büro von Ministerpräsident Jean Castex mitteilte. Bars und Cafés in der Hauptstadt und einigen Vororten müssen geschlossen werden, Restaurants dürfen hingegen bei Einhaltung verschärfter Hygiene-Regeln geöffnet bleiben. In Universitäten solle es neue Beschränkungen für den Zugang zu Hörsälen geben.

Die Maßnahmen sollen zunächst für zwei Wochen gelten. Nähere Angaben sollen im Tagesverlauf die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Polizeipräfekt Didier Lallement machen, wie die Regierung weiter mitteilte. Hidalgo sprach am Sonntag von einer "sehr ernsten" Gesundheitssituation.

Mit fast 17.000 neu registrierten Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden hat Frankreich einen neuen Höchststand erreicht. Laut am Samstag veröffentlichten Zahlen wurden binnen eines Tages 16.972 Neuinfektionen verzeichnet. Der bisherige Höchststand war am 24. September mit 16.096 Fällen erreicht worden. Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie stieg auf rund 32.200. Damit gehört Frankreich zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas.

In Paris lag die sogenannte Inzidenz laut der regionalen Gesundheitsbehörde ARS am Sonntag bei mehr als 250 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die Intensivstationen in der Hauptstadt sind nach Behördenangaben inzwischen zu 30 Prozent mit Corona-Patienten belegt. "Es gibt keine Rechtfertigung für eine Leugnung", sagte der regionale Gesundheitsdirektor Aurélien Rousseau. "Die Zahlen sind wie sie sind, und sie wiegen schwer."

Ansteigende Corona-Infektionen

Frankreichs Kampf gegen Corona – eine Reportage aus Paris mitten in der zweiten Welle

Mehr als 300.000 Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich mehr als 300.000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen betrug laut Angaben des Robert Koch-Instituts vom Morgen  300.619 (Datenstand 5.10., 0.00 Uhr).

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des RKI 1382 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben vom Morgen bei 9534. Seit dem Vortag wurden 5 neue Todesfälle gemeldet. Bis zum Morgen hatten rund 263.700 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,23 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Sonntag bei 1,14 (Vortag: 1,13). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Großbritannien überschreitet Schwelle von 500.000 Corona-Infektionen

Großbritannien hat die Schwelle von einer halben Million nachgewiesenen Corona-Infektionen überschritten. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Sonntag einen Anstieg der Infektionen um fast 23.000 Fälle – mehr als 10.000 mehr als am Vortag. Grund dafür ist den Behörden zufolge die Behebung eines technischen Fehlers, durch den Ende September mehrere tausend Corona-Fälle nicht veröffentlicht worden waren.

Die zwischen dem 24. September und 1. Oktober aufgetretenen Corona-Infektionen würden in den Statistiken der kommenden Tage mit aufgeführt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Dadurch werde die Darstellung des tatsächlichen Infektionsgeschehens verzerrt.

Den Angaben zufolge starben in den vergangenen 24 Stunden 33 Menschen an den Folge ihrer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Vereinigten Königreich stieg damit auf 42.350 – der höchsten Todesfallzahl in Europa. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle lag bei genau 502.978.

103-jährige Mexikanerin überwindet Corona-Infektion

In Mexiko soll eine 103-Jährige eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus überwunden haben. Die Frau mit dem Vornamen Dona María habe die Corona-Infektion überstanden, obwohl sie bereits zuvor an einer chronischen Lungenkrankheit gelitten habe, teilte das zum mexikanischen Gesundheitssystem gehörende Institut für soziale Sicherheit (IMSS) mit.

Den Angaben zufolge war die 103-Jährige am 22. September in ein Krankenhaus in Guadalajara gekommen. Sie habe Fieber und Schnupfen sowie Probleme beim Atmen gehabt, erklärte IMSS. Eine künstliche Beatmung sei jedoch nicht nötig gewesen.

Dona María sei während des gesamten Krankenhausaufenthalts guter Laune und bei Verstand gewesen, sagte der Klinikdirektor David Sánchez. Nach elf Tagen seien ihre Symptome verschwunden. Am Freitag sei sie aus der Klinik entlassen worden.

Corona-Notstand in Tschechien in Kraft getreten

In Tschechien ist um Mitternacht in der Nacht erneut ein nationaler Notstand in Kraft getreten. Die Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis hatte die Ausrufung des Ausnahmezustands wegen eines "raketenhaften Anstiegs" bei den Corona-Zahlen beschlossen. Er ermöglicht es der Regierung unter anderem, Bürgerrechte wie die Versammlungsfreiheit einzuschränken und Maßnahmen ohne Zustimmung des Parlaments zu treffen.

Der Notstand galt bereits von Mitte März bis Mitte Mai. Anders als im Frühjahr sollen die Grenzen diesmal offen bleiben. Für Veranstaltungen und Versammlungen gilt eine maximale Teilnehmerzahl von zehn Personen in Innenräumen und 20 im Freien. Der Profisport muss ohne Zuschauer auskommen. Es gibt zahlreiche Ausnahmen. Firmen und Geschäfte sind nicht betroffen.

Zuletzt war am Freitag mit 3792 Fällen ein neuer Höchststand bei den täglichen Corona-Neuinfektionen erreicht worden. Laut der EU-Behörde ECDC wurden in Tschechien in den vergangenen 14 Tagen durchschnittlich 303,3 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus infiziert. Nur Spanien (319,3) schneidet hier derzeit schlechter ab. Das Auswärtige Amt in Berlin hat eine Reisewarnung für ganz Tschechien ausgesprochen.

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