Wirkung häufig unterschätzt: So wirkt Homöopathie bei Erektionsstörungen

Bei der Behandlung von typischen Männerproblemen wie Potenzstörungen kann die Homöopathie als begleitende und unterstützende Therapie wertvoll sein. Fallbeispiele verdeutlichen, was eine ganzheitliche Behandlung bei sexuellen Funktionsstörungen leisten kann – wobei die anfängliche Abklärung der Beschwerden durch den Facharzt stehen sollte.

Homöopathie für den Mann und dann auch noch bei einem so tabuisierten Thema wie erektiler Dysfunktion scheint an sich eigentlich ein Widerspruch zu sein. Denn bekanntlich gehen Männer sowieso meist erst dann zum Arzt, wenn der Leidensdruck immens ist. Und sie erwarten in der Regel rasche Hilfe, am besten durch ein paar Pillen. Dass Homöopathie eine zusätzliche Therapieoption sein könnte, ist den allermeisten von ihnen vermutlich gar nicht bewusst.

Denn über Homöopathie gegen männertypische Beschwerden ist bislang wenig bekannt, es gibt kaum Literatur zu diesem Thema. Diese Lücke könnte das Buch „Homöopathie in der Männermedizin“ schließen.

Zahlreiche Fallbeispiele zeigen, wie bei typischen Männerproblemen die konventionell medizinische Therapie durch Homöopathie unterstützt werden kann. Voraussetzung ist fachmedizinische Diagnostik und die einfühlsame, eingehende Anamnese des Homöopathen, damit die am besten passenden Mittel ausgesucht werden können. Zwei Beispiele verdeutlichen das:

Erektionsstörung bei 33-Jährigem

Der Mann leidet darunter, dass er keine richtige Erektion mehr bekommt. Er kann den Penis nicht einführen. Zu einem Samenerguss kommt es nicht, auch nicht zu einem unbewussten nächtlichen (Pollution). Sogar beim Masturbieren erreicht der Patient, wenn überhaupt, nur eine schwache Erektion. Sein sexuelles Verlangen hat abgenommen. Die seelische Belastung ist besonders groß, weil seine Frau und er sich ein Kind wünschen.

Die Untersuchung durch den Urologen brachte keinen Befund.

Die sorgfältige Anamnese durch einen Arzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie ergibt unter anderem, dass der Patient Psoriasis hat, wogegen er bereits früher behandelt wurde, und unter Achselschweiß leidet. Der Arzt rät nach der Anwendung der Mittel Graphites und Lycopodium, die wenig ändern, zu Natrium muriaticum. Nach sieben Wochen, beim nächsten Besuch in der Praxis, berichtet der Mann, dass die Erektionen zeitweise wiedergekehrt sind, nach weiteren sieben Wochen treten keine Probleme beim Geschlechtsverkehr auf, der Kinderwunsch kann sich erfüllen.

Natrium muriaticum (Steinsalz) ist ein häufig angewendetes homöopathisches Mittel, vor allem gegen chronische Krankheiten – Voraussetzung ist immer, dass die verschiedenen Symptome zu dieser Substanz passen.

Potenzprobleme bei 57-Jährigem

Die Lust auf Sex mit seiner Frau fehlt dem Mann seit einiger Zeit. Er bekommt keine Erektion mehr. Seine Frau wirft ihm das vor. Diese Vorwürfe belasten ihn. Familienstress – die pflegebedürftige Mutter und ein Enkelkind, das täglich betreut werden muss – erschöpft seine Frau. Der Mann hat Versagensangst, möchte gerne wieder wie früher die erotischen Träume seiner Frau erfüllen.

Eine internistische und urologische Untersuchung stellt fest, dass der Mann gesund ist.

Die homöopathische Ärztin verordnet nach eingehender Anamese Pulsatilla M als einmalige Gabe. Die Behandlung wird nach mehreren Monaten wiederholt. Nach zehn Monaten berichtet der Mann, dass er mit seiner Frau über Erwartungen und Enttäuschungen gesprochen hat, sich die Ängste gelegt haben. Das Intimleben verläuft wieder harmonisch.

Pulsatilla (Wiesenküchenschelle) ist ein bekanntes homöopathsiches Frauenmittel, hat aber auch im Urogenitaltrakt des Mannes einige Symptome. Im Fallbeispiel wurde es vor allem wegen der Gemütslage des Mannes gewählt.

Sechs weitere homöopathische Mittel bei Erektionsstörungen

Potenzprobleme setzen Psyche unter Druck

Allgemein empfehlen die Autoren, als begleitende Therapie Entspannung zu fördern. Denn Männer, die von sexuellen Funktionsstörungen betroffen sind, stehen allein schon wegen dieser Problematik unter psychischem Druck. Dazu eignen sich Entspannungstechniken sowie Aromatherapie mit Duftstoffen wie Lavendel, Melisse, Anis, Zitronengras, Bergamotte, Rosmarin.

Außerdem gibt es verschiedene Phytotherapeutika, die entsprechend sinnvoll sind, etwa Ginseng, Taigawurzel, Rosenwurz und Johanniskraut, neben den bekannten beruhigenden Heilkräutern wie Baldrian, Hopfen und Passionsblume.

5 Mythen der Homöopathie – und weshalb sie nicht stimmen


Quelle: Den ganzen Artikel lesen