Wirbel um angebliche Schulschließungen in Italien – Heinsberger Landrat schimpft über Stigmatisierung

Das Coronavirus aus China ist in Deutschland angekommen – und es bereitet sich rasant aus. 15 von 16 Bundesländern sind bereits betroffen. Arbeitgeber ziehen jetzt erste Konsequenzen. Mehr als 3.000 Todesopfer hat das Covid-19 weltweit bislang gefordert. Finden Sie alle Informationen zum Coronavirus-Ausbruch im News-Ticker auf FOCUS Online.

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Italien schließt wegen Coronavirus Schulen und Unis im ganzen Land – Spahn hält nichts von Maßnahme

Topmeldung (18.21 Uhr): Italien schließt wegen der Verbreitung des neuartigen Coronavirus alle Schulen und Universitäten im Land. Sie blieben von Donnerstag an bis 15. März geschlossen, sagte Schulministerin Lucia Azzolina am Mittwoch.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält unterdessen nichts davon, wegen der Corona-Epidemie sämtliche Schulen in Deutschland zu schließen. Über solche Maßnahmen solle jeweils vor Ort entschieden werden, sagte Spahn nach Beratungen mit seinen Amtskollegen aus den Bundesländern am Mittwoch in Berlin. Er halte "pauschale Schließungen nicht für angemessen", sagte der Gesundheitsminister. 

Spahn verwies darauf, dass bei Schließungen von Schulen auch die Folgen betrachtet werden müssten – etwa wenn Ärzte wegen der Betreuung ihrer Kinder dann zu Hause bleiben müssten. Zuvor war bekannt geworden, dass in Italien wegen der Corona-Epidemie die Schließung aller Schulen erwogen wird. 

dpa Wie der Coronavirus-Test funktioniert

 

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Wichtige Telefonnummern bei Covid-19-Verdacht

Die Regierung empfiehlt: Bei Coronavirus-Symptomen ist es besser anzurufen, statt im Wartezimmer zu sitzen.

  • 116 117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 115: Einheitliche Behördennummer
  • 0800 011 77 22: Unabhängige Patientenberatung Deutschland
  • 030 346 465 100: Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums

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Wegen Coronavirus: Alle Sportveranstaltungen in Italien ohne Publikum

21.20 Uhr: Alle Sportveranstaltungen in Italien sollen wegen des Ausbreitung des Coronavirus vorerst ohne Publikum stattfinden. Damit sollen weitere Ansteckungen vermieden werden, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Mittwochabend in einer Videobotschaft an das Land. Nach Medienberichten gilt dies bis zum 3. April.

In Italien gibt es die meisten Fälle der Lungenkrankheit Covid-19. Rund 3100 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert, mehr als 100 sind bereits gestorben. Mehrere Fußballspiele der Serie A und des Pokals waren zuletzt verschoben worden. Möglich ist, dass diese nun nachgeholt werden.

Neuartiges Coronavirus in Deutschland: Die aktuellen Zahlen zu SARS-CoV-2

21.10 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat seine Zahlen aktualisiert. Mit Stand 15 Uhr sind 262 Menschen in Deutschland positiv auf SARS-CoV-2, dem Erreger des Coronavirus, getestet worden:

  • Baden-Württemberg: 50
  • Bayern: 48
  • Berlin: 7
  • Brandenburg: 1
  • Bremen: 3
  • Hamburg: 3
  • Hessen: 12
  • Mecklenburg-Vorpommern: 4
  • Niedersachsen: 7
  • Nordrhein-Westfalen: 115
  • Rheinland-Pfalz: 7
  • Saarland: 1
  • Sachsen: 1
  • Schleswig-Holstein: 2
  • Thüringen: 1

Neuer James-Bond-Film wird wegen Coronavirus erst im November veröffentlicht

18.52 Uhr: Die Premiere des neuen James-Bond-Films wird um sieben Monate in den Spätherbst verschoben. Wie die Macher am Mittwoch auf der offiziellen 007-Website und in sozialen Medien bekanntgaben, wird der Start "nach sorgfältiger Überlegung und gründlicher Bewertung des weltweiten Kinomarktes" auf November 2020 verlegt. Ob es einen direkten Zusammenhang mit dem weltweiten Ausbruch des neuen Coronavirus gibt, blieb nach der Mitteilung zunächst unklar.

Eigentlich hatte der 25. James-Bond-Film "No time to die" ("Keine Zeit zu sterben"), der fünfte und letzte mit Daniel Craig in der Hauptrolle, Anfang April anlaufen sollen. Der Kartenvorverkauf für den Agententhriller hatte auch in Deutschland bereits begonnen.

Wegen des Coronavirus war zuvor aber schon die gesamte Werbetour in China abgesagt worden. Anfang der Woche hatten die Autoren des einflussreichen James-Bond-Blogs eine Verschiebung des Kinostarts gefordert.

Es ist bereits das dritte Mal, dass der Start des Films verschoben wird. Zunächst war Regisseur Danny Boyle wegen "kreativer Differenzen" vom Projekt zurückgetreten und durch den US-Amerikaner Cary Joji Fukunaga ersetzt worden. Dann wurde der Termin um weitere zwei Monate verlegt, weil das Drehbuch nachgebessert werden musste.

59 Schüler in häuslicher Quarantäne wegen Corona-Falls

17.11 Uhr: Ein Mann im Landkreis Lindau ist an Covid-19 erkrankt. Infolge dessen von Kontaktpersonen von ihm und seiner Familie unter häusliche Quarantäne gestellt – darunter auch 59 Mädchen und Jungen die zwei Linder Schulen besuchen. Das berichtet der Bayerische Rundfunk.

Lese-Empfehlung: Wo wegen Virus-Gefahr die Schule ausfällt – und was es zu beachten gilt

Wegen Coronavirus: Bundeswehr setzt Ausbildung im Irak aus

16.54 Uhr: Wegen des neuartigen Coronavirus setzt die Bundeswehr die Ausbildung von Soldaten und Sicherheitskräften im Irak aus. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf einen Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr. Es handle sich um eine "Präventionsmaßnahme", heißt es in dem Bericht weiter. Verdachtsfälle im Umfeld deutscher Kräfte seien nicht bekannt.

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Weitere Fälle in Bayern

16.45 Uhr: Die bayerischen Gesundheitsbehörden haben fünf weitere Fälle des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 bestätigt. Die Infektionen seien in den Landkreisen Lindau am Bodensee, Augsburg, Erding und Passau sowie in Nürnberg gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium in München am Mittwoch mit. Mögliche Kontaktpersonen sowie Zusammenhänge zu bislang bekannten Fällen würden ermittelt. Damit meldete das Ministerium bereits zum dritten Mal innerhalb eines Tages neue Fälle im Freistaat. Bislang sind in Bayern damit insgesamt 56 Patienten positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Bei 14 Patienten ist die Erkrankung Covid-19 bereits auskuriert, alle sind wieder aus den Krankenhäusern entlassen worden.

dpa/Karl-Josef Hildenbrand/dpabild Ein Apotheker hält eine Atemschutzmaske.

Polens größter Mineralölkonzern will jetzt Desinfektionsmittel herstellen

16.28 Uhr: Polens größter Mineralölkonzern PKN Orlen will wegen der Ausbreitung des Coronavirus in die Herstellung von Desinfektionsmitteln einsteigen. "In den kommenden Tagen wird unsere Tochterfirma Orlen Oil mit der Produktion von aseptischen Flüssigkeiten zur Hände-Desinfektion beginnen", teilte Orlen-Chef Daniel Obajtek am Mittwoch per Twitter mit. Der Konzern könne so mit dazu beitragen, die sanitäre Sicherheit Polens zu stärken.

Zuvor war in Polen erstmals ein Patient mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Bei dem Erkrankten handele es sich um einen Mann aus der westpolnischen Woiwodschaft Lebus, der sich zuvor in Deutschland aufgehalten habe, sagte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski am Mittwoch.

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Klinik richtet Drive-in für Coronavirus-Test ein

15.08 Uhr: Beim Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus können sich Patienten in Groß-Gerau im eigenen Auto untersuchen lassen. Die Kreisklinik in Südhessen nimmt seit dem Wochenende auch Abstriche durch das Autofenster. "Der Drive-in für Corona-Tests wird als Alternative zur normalen Untersuchung in unserer MVZ-Praxis (Medizinisches Versorgungszentrum) angeboten", sagte Krankenhaussprecher Martin Wohlrabe. Die Möglichkeit werde bisher gut angenommen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Kreisklinik Groß-Gerau/Facebook Bei Verdacht auf Coronavirus: Das Medizinische Versorgungszentrum Groß-Gerau bietet in Zusammenarbeit mit der Kreisklinik einen Drive-in-Test an.

Sechs Tests seien mit diesem Verfahren bisher gemacht worden. Alle waren negativ. Für die Klinik bietet das Verfahren große Vorteile: Verdachtsfälle blieben sozusagen "in ihrer eigenen Quarantänestation", erklärte Geschäftsführerin Erika Raab. Die medizinische Fachkraft, die die Abstriche nimmt, trage Schutzkleidung. Andere Klinikbedienstete und Patienten kämen mit dem Patienten nicht in Berührung.

Seit Bekanntwerden des Angebots hat die Klinik 30 Anfragen von Menschen bekommen, die sich testen lassen wollen. Doch auf eigene Initiative vorbeizufahren, ist nicht möglich. Patienten sollen vielmehr vorher überprüfen, ob bei ihnen ein begründeter Verdacht vorliegt und sich dann telefonisch anmelden. Der Drive-in-Test solle ein Zusatzangebot sein und keine spontanen Schnelltests auslösen. In Hessen wurde das Coronavirus bisher bei zwölf Menschen nachgewiesen.

Corona-Krise: Schulschließungen noch nicht endgültig beschlossen

14.58 Uhr: Wegen des um sich greifenden Coronavirus erwägt die italienische Regierung die Schließung sämtlicher Schulen und Universitäten. Während Ansa und andere italienische Nachrichtenagenturen am Mittwoch meldeten, die Schließung sei bereits beschlossen, sprach Gesundheitsministerin Lucia Azzolina von noch andauernden Diskussionen. Eine Entscheidung solle erst "in den kommenden Stunden" getroffen werden, sagte sie. Für diese Klarstellung verließ die Ministerin zwischenzeitlich eine Krisensitzung der Regierung in Rom und trat vor die Presse.

Italien ist derzeit das am schwersten von der Epidemie betroffene Land Europas, dort infizierten sich bislang mehr als 2500 Menschen, 79 starben. Im Februar hatten die italienischen Behörden wegen des Virus elf Kommunen im Norden des Landes unter Quarantäne gestellt. Noch Ende Februar warb Außenminister Luigi Di Maio mit dem Argument um ausländische Touristen, die italienischen Kinder gingen schließlich auch weiter zur Schule – dann könnten "auch die Touristen und Geschäftsleute kommen".

Coronavirus bei EU-Beamtem nachgewiesen

14.45 Uhr: Die EU hat den ersten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus innerhalb der EU-Institutionen gemeldet. Ein Mitarbeiter der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA) in Brüssel sei positiv auf das Virus getestet worden, sagte eine EU-Kommissionssprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Laut einer EDA-Sprecherin war der Beamte am 23. Februar von einer Reise nach Italien zurückgekehrt, wo es derzeit die mit Abstand meisten Coronavirus-Fälle in Europa gibt.

Seit dem Auftreten erster Krankheitsanzeichen bei dem Beamten am Samstagabend stehe er unter häuslicher Quarantäne, erklärte die EDA. Der Mann leide lediglich unter "sehr leichten" Symptomen. Alle Kollegen, die mit ihm Kontakt hatten, stünden ebenfalls unter Quarantäne. Alle betroffenen Büros und Konferenzräume seien desinfiziert worden. Die Sprecherin dementierte einen Bericht, wonach der Betroffene an einem Treffen mit 30 Vertretern anderer EU-Institutionen teilgenommen habe.

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FOCUS Online/Wochit Als Weidel in Virus-Debatte persönlich wird, erntet sie laute Zwischenrufe  

Spahn: "Der Höhepunkt der Ausbreitung ist noch nicht erreicht"

13.51 Uhr: Gesundheitsminister Spahn hat sich im Bundestag zum aktuellen Stand der Corona-Krise in Deutschland geäußert. Die Quarantänemaßnahmen hätten wichtige Zeit gebracht. Noch sei jedoch "der Höhepunkt der Ausbreitung noch nicht erreicht". Spahn erklärte, Deutschland befinde sich seit vergangener Woche in einer "neuen Lage". Auch in Deutschland habe eine Epidemie begonnen. Deutschland könne sich jedoch auf Experten stützen, die zu den besten in Europa zählen, so Spahn weiter. Inzwischen gebe es rund 240 bestätigte Infektionen, die Lage sei regional aber unterschiedlich. Der Krisenstab der Bundesregierung hat als weitere Krisenmaßnahme beschlossen, dass der Bund dringend benötigte Schutzkleidung für Praxen und Krankenhäuser jetzt zentral beschafft. Zudem werden Exporte weitgehend verboten.

Die Behörden zielten weiterhin darauf, die Entwicklung zu verlangsamen und einzudämmen. "Die Sicherheit der Bevölkerung geht im Zweifel vor, auch vor wirtschaftlichen Interessen." Spahn rief die Bürger zugleich zu Besonnenheit und Zusammenhalt auf. dpa/Michael Kappeler/dpa Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, spricht.

Covid-19 – Heinsberger Landrat sauer über Stigmatisierung: "Tickt Ihr noch ganz sauber!"

13.42 Uhr: Der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) sieht Anzeichen dafür, dass Menschen aus dem Kreis Heinsberg überregional stigmatisiert werden. Außerhalb der Region werde gewarnt: Wer nach einem Kontakt mit Leuten aus dem Kreis einen Schnupfen bekomme, der solle sich direkt auf den Coronavirus testen lassen. «Da hab ich mich gefragt: Liebe Leute, ehrlich gesagt: tickt Ihr noch ganz sauber!», sagte Pusch am Mittwoch in einem auf Facebook veröffentlichten Video.

Dass das Ansteckungsrisiko im Kreis höher sei als etwa in Garmisch-Partenkirchen, möge ja sein. Er glaube aber, dass die Menschen im Kreis Heinsberg, die die Auswirkungen vor Augen hätten, viel gelassener seien als die Leute weit weg vom tatsächlichen Geschehen.

Nach Aachen schickt jetzt auch der Kreis Heinsberg medizinisches Personal, das in Kontakt mit Coronavirus- Infizierten war, nicht mehr automatisch in Quarantäne. Die Richtlinie des Robert Koch-Instituts führe dazu, dass nach und nach immer mehr medizinisches Personal nicht mehr arbeiten dürfe, sagte Landrat Stephan Pusch am Mittwoch in einem Facebook-Video. "Das heißt also Arztpraxen, Kliniken haben massiv Probleme, den Betrieb aufrecht zu erhalten", sagte Pusch. Jetzt dürften Betroffene unter Einhaltung strenger Schutzvorschriften weiterarbeiten.

Zuvor hatten Stadt und Region Aachen die Richtlinie für die Krankenhäuser aufgehoben, nachdem das Virus bei einer Pflegekraft auf der Frühgeborenenstation nachgewiesen worden war. Sonst hätten nach der RKI-Regelung 45 Kontaktpersonen 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt werden müssen. Damit wäre die Arbeit auf der Intensivstation der Universitätsklinik zum Erliegen kommen, hatte die Klinik betont. dpa/Bernd Thissen/dpa Eine Krankenschwester auf der Infektionsstation der Uniklinik Essen.

Bayrisches Rotes Kreuz (BRK) ruft „Alarmstufe 1“ aus

13.33 Uhr: Dem „Spiegel“ liegt ein internes Alarmschreiben des BRK vor. Ein Grund für das Papier sei die „derzeit nicht absehbare Lageentwicklung der Ausbreitung des Covid-19-Virus“. Das BRK befürchtet mögliche Ressourcenengpässe und möchte durch das Schreiben eine Erreichbarkeit der Einheiten sicherstellen.

Ein Krisenstab müsse binnen zwei Stunden aktiviert werden können, persönliche Schutzausrüstungen seien sparsam zu benutzen. Auch die „Öffnung der türkischen Grenzen am 29.02.2020“ würde zu dieser Vorsorge beitragen, ein „möglicher Flüchtlingsstrom nach Europa“ wäre ein schwieriger Spagat für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte.

Diebe klauen 200 Liter Desinfektionsmittel aus Klinik

12.55 Uhr: Unbekannte Täter haben bis zu 200 Liter Hände-Desinfektionsmittel aus dem Lübecker Universitätsklinikum (UKSH) gestohlen. Die Mittel wurden in der vergangenen Woche aus verschiedenen Bereichen des Klinikums entwendet, wie UKSH-Sprecher Oliver Grieve am Mittwoch sagte. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass es sich bei den Tätern um eigene Mitarbeiter handele. Zuvor hatte NDR 1 Welle Nord darüber berichtet. Auch aus Kliniken in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hatte es zuletzt Berichte über den Diebstahl von Schutzmasken und Desinfektionsmittel gegeben.

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Coronavirus-Verdacht in ICE nicht bestätigt – Zug darf weiterfahren

12.09 Uhr: Ein Coronavirus-Verdachtsfall in einem ICE in Frankfurt hat sich nicht bestätigt. Der Zug mit 300 Reisenden war am Mittwoch um 10.45 Uhr am Bahnhof Frankfurt-Süd gestoppt worden. Um kurz nach 12.00 Uhr wurde er wieder freigegeben, wie die Deutsche Bahn berichtete. Laut Bundespolizeiinspektion konnten die rund 300 Fahrgäste ihre Reise von Kiel nach Stuttgart fortsetzen – darunter auch der Mann, der unter dem Verdacht stand, mit dem neuartigen Erreger infiziert zu sein. Der Verdacht sei von einem medizinischen Laien geäußert worden, hieß es im Frankfurter Gesundheitsamt. Die Verdachtskriterien seien bei dem Mann aber nicht erfüllt gewesen. Daher sei kein Test veranlasst worden. Andreas Arnold/dpa

Covid-19: Wirtschaftsministerium verbietet Export von "medizinischer Schutzausrüstung"

11.51 Uhr: Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus untersagt die Bundesregierung den Export von Atemmasken und anderer Schutzausrüstung ins Ausland. Ein entsprechendes Verbot wurde am Mittwoch im Bundesanzeiger veröffentlicht, wie der Krisenstab aus Gesundheits- und Innenministerium mitteilte. Betroffen sind etwa auch Handschuhe und Schutzanzüge.

Ausnahmen sind den Angaben zufolge nur unter engen Voraussetzungen möglich, und zwar im Rahmen konzertierter internationaler Hilfsaktionen. 

Zuvor hatte die französische Regierung mitgeteilt, dass Schutzmasken in Frankreich nur noch auf Rezept erhältlich sind. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bereits am Dienstag angeordnet, alle Vorräte sowie die Produktion von Schutzmasken zu beschlagnahmen.

In Deutschland zog das Bundesgesundheitsministerium die Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung für Arztpraxen, Krankenhäuser und Bundesbehörden an sich. Hier bestehe eine besondere "Dringlichkeit", hieß es in der Erklärung des Krisenstabes.

Der Krisenstab empfahl Deutschen im europäischen Ausland, die sich auf Anweisung örtlicher Behörden in Quarantäne befinden, diese zu Ende führen. Damit sei entschieden, dass die Landsleute, die in einem Hotel auf Teneriffa in Quarantäne sind, nicht vor dem 10. März 2020 zurückkehren können. Das Auswärtige Amt nahm in seinen Reisehinweisen auf, dass auf Kreuzfahrtschiffen ein erhöhtes Quarantäne-Risiko besteht.

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Auswärtiges Amt veröffentlicht Hinweis

11.44 Uhr: Deutsche, die im europäischen Ausland auf Anweisung lokaler Behörden in Quarantäne gehen, sollen diese dort auch zu Ende führen. Das empfiehlt der Krisenstab der Bundesregierung, der sich mit den Folgen des neuen Coronavirus befasst.

Damit werde auch entschieden, dass Deutsche, die in einem Hotel auf der spanischen Insel Teneriffa in Quarantäne sind, frühestens am kommenden Dienstag zurückkehren können, teilte der gemeinsame Krisenstab von Innenministerium und Gesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Das Auswärtige Amt werde außerdem einen Hinweis veröffentlichen, "dass auf Kreuzfahrtschiffen ein erhöhtes Quarantäne-Risiko besteht".

11.24 Uhr: Wegen der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus verschieben die Veranstalter der Hannover Messe die weltgrößte Industrieschau. Das Branchentreffen mit rund 6000 Ausstellern, das vom 20. bis 24. April in der niedersächsischen Landeshauptstadt geplant war, soll jetzt vom 13. bis 17. Juli stattfinden. Dies teilte die Deutsche Messe AG am Mittwoch mit.

Wegen Corona-Angst: Streit um Klopapier – plötzlich wird ein Messer gezückt

Mittwoch, 4. März, 10.37 Uhr: Die Sorge vor dem Coronavirus hätte in Australien fast für einen Messerangriff gesorgt. Bei einem Streit um Toilettenpapier in einen Supermarkt in Sydney habe eine der Beteiligten plötzlich ein Messer gezückt, berichtet die "Metro".

Zum Glück sei jedoch niemand verletzt worden, die Beteiligten hätten sich – unter gutem Zureden der angerückten Polizei – schnell beruhigt. Wer das Klopapier schlussendlich mit nach Hause nehmen durfte, ist nicht bekannt.

Nach Angaben der Supermarkt-Kette Woolworth dürfen die Kunden in Australien nur noch vier Pakete Toilettenpapier pro Kunde kaufen. Auch Aldi sah sich dazu gezwungen, zumindest in einem Markt in Epping (nordwestlich von Sydney) den Kauf auf ein Paket pro Kunde zu limitieren. Hintergrund waren regelrechte Panikkäufe vieler Kunden, die stapelweise Toilettenpapier kauften.

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